Freilassing/Ainring/Saaldorf-Surheim
Ist Giganetz mit Kampagne für Breitbandausbau gescheitert?

Keine Mitteilung über Erreichen der gewünschten Quote in Freilassing und Ainring

20.02.2024 | Stand 20.02.2024, 19:00 Uhr

Ob die Deutsche Giganetz GmbH die Werbetrommel erfolgreich gerührt hat und das Glasfasernetz in Freilassing, Ainring und Saaldorf-Surheim ausbaut, ist fraglich. − Foto: Stefanie Weschler

Der geplante Glasfaserausbau durch das Unternehmen „Deutsche Giganetz“ liegt weiter auf Eis. Erst sollten bis 31. Juli die nötigen Unterschriften von 35 Prozent der Haushalte gesammelt sein, dann wurde die Frist bis Mitte Oktober und noch ein weiteres Mal bis 18. Dezember verlängert. Doch eine aufwendige – und bisweilen auch heftig kritisierte – Werbeaktion sowie mehrere Infoveranstaltungen brachten nicht den gewünschten Effekt: Weder für Freilassing noch für Ainring wurde bisher mitgeteilt, dass die Firma die von ihr geforderte Quote der Haushalte erreicht hat. Auf der Website des Unternehmens wird weiter für beide Kommunen geworben.

Die Stadt Freilassing teilt auf Nachfrage mit, dass ihr der aktuelle Stand der erreichten Quote derzeit nicht vorliege, sie aber weiterhin mit dem Unternehmen in Kontakt stehe. „Die weitere Vorgehensweise bedarf der Abstimmung zwischen der Deutschen Giganetz GmbH und den beteiligten Gremien. Sobald diese erfolgt ist, werden die jeweiligen Kommunen eine Pressemitteilung aussenden“, so die Pressestelle. Darauf verweist auf Anfrage auch die Gemeinde Ainring. Das angefragte Unternehmen selbst hüllt sich in Schweigen, eine entsprechende Presseanfrage ist bisher unbeantwortet geblieben.

Eine sehr schnelle Antwort kam aus dem Rathaus in Saaldorf-Surheim: Bürgermeister Andreas Buchwinkler erinnert daran, dass es in seiner Gemeinde noch keine Werbeaktion gegeben habe. „Es wurde vereinbart, erst Ainring und Freilassing zu machen, da auch der Ausbau von Ainring kommend über Freilassing und zuletzt in Saaldorf-Surheim von statten gehen sollte.“ Der Ausbau in der Gemeinde sei wirtschaftlich nur gemeinsam mit Freilassing und Ainring darstellbar, hätten die Betreiber erklärt. „Daher warten wir ab, wie es in unseren Nachbarkommunen läuft.“

Konkrete Zahlen, wie viele Haushalte denn einen Vertrag unterschreiben hätten müssen, gibt es in Freilassing. So schätzt die Stadt die Zahl der Haushalte nach zahlreichen Neubauten auf rund 9300 bis 9500. Im Stadtgebiet sind derzeit rund 40 Prozent der Haushalte durch andere Anbieter bereits mit Glasfaser erschlossen, das sind bei 9500 Haushalten rund 3800. Daraus folgt: 5700 Haushalte sind noch nicht mit Glasfaser versorgt, davon wollte Giganetz 35 Prozent erreichen, um einen flächendeckenden Ausbau beginnen zu können. Das sind exakt 1995. Dazu teilte die Stadt im November des Vorjahres mit: „Der Kooperationsvertrag legt keine absoluten Zahlen fest.“

Fest steht, dass die bereits unterschriebenen „Vorverträge“ nach der Unterzeichnung 24 Monate gelten. So ist es jedenfalls in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Unternehmens nachzulesen.

− hud/red