Bewerbungen sind noch möglich
Hebefeier und Endspurt für 21 neue Wohnungen an der Lindenstraße in Piding

26.03.2024 | Stand 26.03.2024, 18:01 Uhr

Die beiden neuen Häuser, bevor der Rohbau offiziell abgeschlossen war. − Fotos: Annabella Angerer-Schneider (2)/Hauthaler Zimmerei-Holzbau GmbH & Co. KG. (1).

Im Winter sollen sie bezugsfertig sein, die 21 öffentlich-geförderten und barrierefreien Wohnungen an der Lindenstraße. Eine Zwischenetappe bis dahin markierte das Richtfest am Montagnachmittag.



Der Kran stand still, Vertreter von Kommunen, Landkreis, Planungsbüros und ausführenden Firmen schlenderten über die Baustelle und kniffen beim Blick Richtung Dach vor grellblauem Himmel die Augen zusammen. Für den offiziellen Teil flüchtete die Runde aus dem Schatten zwischen den beiden Neubauten in die letzten Sonnenstrahlen, bevor diese hinter dem Fuderheuberg verschwanden.

Ziemlich genau vor acht Monaten war die Baugrube gerade mal ausgehoben, blickte Wohnbauwerk-Geschäftsführer Florian Brunner auf den Spatenstich zurück. Er deutete auf die von Gerüsten umstellten backsteinroten Mauern, die sich links und rechts von ihm erhoben. Seitdem sei viel passiert. Zeit- und kostentechnisch – 8,3 Millionen Euro sind für den Abschnitt veranschlagt – laufe das Vorhaben nach Plan. Dafür haben vor allem die Handwerker gesorgt, die bei dieser Hebefeier im Mittelpunkt stehen sollten, wie er sagte.

Für Einheimische reserviert

Er habe am Wochenende von einer Tourismusakzeptanz-Studie im vergangenen Jahr gelesen (wir berichteten), laut der sich die Befragten für Einheimische reservierten Wohnraum wünschen. Genau das passiere an der Lindenstraße. „Wir schaffen hier ein Heim für Menschen. Für Senioren, Paare und Familien, die hier ihren Lebensmittelpunkt haben.“ Seit 2018 seien in dem Quartier bald 50 Wohnungen gebaut worden – und das trotz unkalkulierbarer Rahmenbedingen.

Diese schnitt auch Landrat und Wohnbauwerk-Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Kern in seiner Rede an. Die vergangenen Jahre seien eine schwierige Zeit gewesen mit Unwägbarkeiten wie: „Wo gehen die Baupreise und das Zinsniveau hin?“ Dennoch habe die öffentliche Hand – der Landkreis, die Gemeinde Piding und auch der Freistaat Bayern über sein Förderprogramm – trotz aller Auflagen und Regulieren investiert. Das sei keine Selbstverständlichkeit und ein klares Bekenntnis zu zukunftsorientiertem, erschwinglichem und nachhaltigem Wohnen. Dafür stehe auch der Landkreis gemeinsam mit zehn Kommunen als Gesellschafter des Wohnbauwerks.

Viele Köpfe und viel Zeit im Hintergrund

Kern dankte allen Beteiligten, die „perfekte Arbeit geleistet haben, vom Aushub bis zum letzten Dachschindel und alles, was dazwischen liegt“ und wünschte einen unfallfreien weiteren Verlauf.

Dem stimmte Bürgermeister Hannes Holzner zu. „Wir sehen Häuser, Gerüste und den Kran. Doch eine Vorstellung davon, was an Arbeit darin steckt, haben die wenigsten.“ Viele Köpfe und viel Zeit brauche es dafür im Hintergrund. Nun gehe es an die Ausbaugewerke, die zum Teil schon angefangen haben. „Mich macht es stolz, so ein Projekt einweihen zu können.“ Abschließend sprach Zimmereichef Albert Hauthaler den Richtspruch, der mit den Worten endete: „Und wenn da Herrgott sein Segen dazu duat, dann san’s getauft mit vollem Glas, de neien Häuser an der Lindenstraß.“

Gesagt, getan stieß er mit Florian Brunner an und schickte gleich hinterher: „Mias ma’s austrinken?“ Gelächter von außenrum war Antwort genug und so leerten beide ihren Sekt zügig, bevor es hieß: „Hau ma’s zam, in die Gruabn nei.“ Mit viel Schwung pfefferten sie die Gläser zu Boden, darauf, dass die Scherben den Hausnummern 37 und 39 und ihren Bewohnern künftig Glück bringen.

BEWERBUNG

Vormerkungen für die 21 Wohnungen mit Flächen zwischen 37 und 107 Quadratmetern sind noch möglich. Das teilt Florian Brunner auf Nachfrage mit. Künftige Bewohner müssen verschiedene Kriterien erfüllen, also entweder einen Wohnsitz, Arbeitsplatz oder familiären Bezug ins Berchtesgadener Land nachweisen können. Da es sich um nach dem EOF-Programm geförderten Wohnraum handelt, zahlen die Berechtigten eine Miete unter dem Marktpreis, müssen dafür jedoch unter gewisse Einkommensgrenzen fallen. Mehr dazu unter https://www.wohnbauwerk-bgl.de/service/wohnberechtigung-und-foerderung.

Die Vergabe der Wohnungen soll im Mai oder Juni erfolgen. Sie richtet sich nicht nach dem „First-come-first-serve“-Prinzip, sondern hänge erstens von der jeweiligen Wohnungsgröße bzw. Zimmerzahl sowie der Einstufung nach der EOF ab und zweitens von einer stabilen Hausgemeinschaft, so Brunner. Dem Wohnbauwerk liegen derzeit rund 50 Bewerbungen vor, Anträge können Interessierte unter https://www.wohnbauwerk-bgl.de/wohnungsantrag stellen.