Altweibermühle in Karlstein
Gerangel und Zweideutigkeiten: Verjüngungskur für die Geschlechter

11.02.2024 | Stand 12.02.2024, 9:30 Uhr

Auf der Flucht vor den Müllern. − Foto: Annabella Angerer-Schneider

„Pfui Deifi, is de grausig, de gheart weida“ hieß es am Sonntag bei der Altweibermühle in Karlstein, als am laufenden Band wenig ansehnliche Ehemänner ihre zu sehr gereiften „Oidn“ anlieferten, um sie gegen ein jüngeres, schöneres und handsameres Exemplar einzutauschen. Im Käfig, am Marterpfahl und sogar im Sarg waren die größtenteils „weiblichen“ Auslaufmodelle bei der Anfahrt auf Traktoren – oder Gondel – ruhig gestellt. Sobald sich die Fesseln lösten, wehrten sie sich mit vollem Körpereinsatz gegen das Bevorstehende, wobei Busen verrutschten und Schlüpfer hervorblitzten.

Auch einige Herren der Schöpfung fielen in den Jungbrunnen. So fügte sich Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung in sein Schicksal und ließ sich in den Gurt schnallen und an einem Seil nach oben hieven. Seine Gattin durfte sich aussuchen, was sie denn stattdessen gern unten in Empfang nehmen würde. „Einen aufrechten Kommunalpolitiker“ so ein Vorschlag vonseiten der Müller, der einige Zurufe aus dem Publikum erntete. Die weiß gekleideten Handwerker trieben die Prozedur voran und zähmten Männlein und Weiblein mit Stock und Mehl, um sie zur Überholkur zu bugsieren.