Freilassing
Bundespolizei-Leitung: Dommermuth übergibt an Kurth

Inspektion Freilassing ist die aufgriffstärkste der Direktion München – und sie hat seit Mittwoch einen neuen Chef

03.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:55 Uhr

Der neue Dienststellenleiter Stefan Kurth (von links) zusammen mit seinem Vorgänger Edgar Dommermuth und Dr. Karl-Heinz Blümel, Präsident der Bundespolizeidirektion München. −Foto: Bundespolizei

Keine Inspektion der Bundespolizeidirektion München verzeichnet mehr Aufgriffe als die hiesige. Seit Dienstag haben die rund 370 Mitarbeiter an den Dienstorten Freilassing und Mühldorf am Inn einen neuen Chef: Polizeioberrat Stefan Kurth. Eine zweite große Aufgabe wird sein, nach sechs Jahren des Bestehens der Inspektion eine feste Heimat in Freilassing zu finden.

Nach zahlreichen Stationen und unterschiedlichen Führungsaufgaben im höheren Polizeivollzugsdienst der Bundespolizei baute Edgar Dommermuth 2017 die Bundespolizeiinspektion Freilassing auf. Seitdem ist sie nahe der Lokwelt in einem Interimsbau untergebracht. Erweitert wird diese behelfsweise mit Containern – zum Ärger des, nun ehemaligen, Inspektionsleiters: Bei der Freilassinger Bürgerversammlung im November hatte Dommermuth durchaus auf den Putz gehauen.

Dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben den „Beschaffungsprozess“ nach über sechs Jahren noch immer nicht erfolgreich abgeschlossen habe, sei eine „Schande“, sagte Dommermuth damals über die aus allen Nähten platzende Zwischenlösung und fügte eine unmissverständliche Forderung an: „Wir brauchen dringend eine neue und geeignete Unterbringung.“ Ausdrücklichen Dank richtete Dommermuth an die Stadt und Bürgermeister Markus Hiebl: „Wir spüren die Unterstützung und fühlen uns hier heimisch.“

Durch die temporär wiedereingeführten Grenzkontrollen, die grenzpolizeilichen Maßnahmen anlässlich der Corona-Pandemie und des G7-Gipfels 2022 sowie die Bewältigung der Fluchtbewegung aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine war beziehungsweise ist die junge Inspektion seit ihrer Errichtung durchgehend gefordert. In Stefan Kurth hat sie seit 1. Februar einen neuen Chef.

Der Präsident der Bundespolizeidirektion München, Dr. Karl-Heinz Blümel, hatte Dommermuth am Dienstag verabschiedet. Zugleich führte er Polizeioberrat Kurth als dessen Nachfolger in sein neues Amt ein, teilte die Bundespolizei in einer Aussendung mit. Mit einem Alter von erst 35 Jahren verfügt der neue Dienststellenleiter über sieben weniger Lebens- als sein Vorgänger über Dienstjahre: Polizeidirektor Dommermuth stand 42 Jahre in Diensten der Bundespolizei.

Nach Abschluss seines Studiums für den gehobenen Polizeivollzugsdienst 2008 war Stefan Kurth bereits für zwei Jahre als Gruppenleiter im damaligen Bundespolizeirevier Freilassing eingesetzt. Es folgten weitere Stationen, unter anderem in Rosenheim, München und Lübeck, bevor er 2015 den Masterstudiengang zum Aufstieg in den höheren Dienst begann. Nach zwei Jahren als stellvertretender Inspektionsleiter der Bundespolizeiinspektion Rosenheim führte sein Weg über das Bundespolizeipräsidium in Potsdam nun schließlich wieder nach Freilassing. Der gebürtige Münchner ist seit Mittwoch für den grenz- und bahnpolizeilichen Aufgabenbereich in den vier Landkreisen Berchtesgadener Land, Traunstein, Mühldorf und Altötting verantwortlich.

− red