Rekordzahl bei Schleusungen
Bundespolizei Freilassing registrierte 2023 über 11.000 illegal eingereiste Personen

22.02.2024 | Stand 23.02.2024, 9:36 Uhr

Über 11.000 unerlaubt eingereiste Personen konnte die Bundespolizei Freilassing 2023 feststellen. − Foto: Bundespolizei

Die Bundespolizei Freilassing hat 2023 insgesamt 11.093 unerlaubt eingereiste Personen registriert. Die Zahl ist damit mehr als doppelt so hoch wie 2022. Bei der Zahl der geschleusten Personen wurde sogar ein Dienststellen-Rekord aufgestellt.



„Im Jahr 2023 registrierte die Bundespolizeiinspektion Freilassing insgesamt 11.093 unerlaubt eingereiste Personen“, bilanziert die Polizei in einer Pressemitteilung. Die Zahl sei damit das zweite Jahr in Folge mehr als doppelt so hoch als im Vergleichsjahr 2022 mit 5324 Fällen. Viel zu tun hatten vor allem die Beamten im Revier Mühldorf am Inn, deren Zahlen sich fast verdreifacht haben. Von 637 Fällen in 2022 sprang die Zahl innerhalb eines Jahres auf 1759 Fälle, so die Polizei.

Dienststellen-Rekord bei Schleusungen



Die Zahl der geschleuster Person indes liegt „auf dem höchsten Niveau seit Bestehen der Dienststelle“, wie die Polizei berichtet. 3855 geschleuste Personen wurden 2023 festgestellt und in diesem Zusammenhang 469 Schleuser festgenommen. Zur Einordnung: „Bereits im August 2023 übertraf die Gesamtzahl der registrierten geschleusten Personen die Feststellungen aus dem Vorjahr 2022“, teilt die Polizei mit.

Tragischer Höhepunkt: Unfall auf A94 mit sieben Toten



„Erschreckend“, so die Polizei, „sind dabei die Feststellungen, die dem Tatbestand der Schleusung unter lebensgefährdenden, unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlungen bzw. einer schweren Gesundheitsgefährdung zuzurechnen sind.“ Deren Zahl – 140 Fälle – habe sich im Vergleich zum Jahr 2022 fast verdreifacht (51 Fälle), im Vergleich zu 2021 sogar mehr als verzehnfacht (12 Fälle). „Tragischer Höhepunkt“ sei dabei der schwere Unfall auf der A94 mit sieben Toten und mehreren Schwerverletzten im vergangenen Oktober gewesen.

Kraftfahrzeug statt Bahn



Unter den Personen stellten die Beamten am häufigsten türkische, syrische und afghanische Staatsangehörige fest. Zudem gibt es laut Bundespolizei eine Trendwende beim Transportmittel:„Im Gegensatz zum vergangenen Jahr nutzten die meisten unerlaubt eingereisten Personen ein Kraftfahrzeug als Transportmittel und nicht das Reisemittel Bahn“. Diese war 2022 noch am beliebtesten für illegale Einreisen.

Einen weiteren Rekord konnte die Dienststelle bei den Fahndungstreffern und Haftbefehlen aufstellen: 5334 Fahndungstreffer und 993 vollstreckte Haftbefehle erzielten die Beamten 2023.

2023 brachte „neue und extreme Herausforderungen“



„Das Jahr 2023 hat die Bundespolizei Freilassing vor neue und extreme Herausforderungen gestellt. Die Rücksichtslosigkeit und das skrupellose Handeln der Schleuser waren dabei prägend“, bilanziert der Leiter der Bundespolizei Freilassing, Polizeidirektor Stefan Kurth.

„Zusammen mit unseren Unterstützungskräften der Bundesbereitschaftspolizei, anderer Bundespolizeidienststellen sowie unseren Partnern in der Region konnten wir die Schleusungskriminalität erfolgreich bekämpfen. In diesem Zusammenhang bedanke ich mich ausdrücklich für das Engagement, die hohe Motivation und das stets umsichtige Handeln aller beteiligten Einsatzkräfte“, schließt Kurth.

− lgz