Aus Luxusherberge wird Haus der Berge
Bewegte Geschichte: Von der Nazi-Hochburg zum Nationalparkzentrum

Winter-Vortragsreihe in Berchtesgaden

31.12.2023 | Stand 31.12.2023, 11:00 Uhr

In bester Lage: Heute steht dort das Haus der Berge. − Foto: privat

Die traditionelle Winter-Vortragsreihe des Nationalparks Berchtesgaden geht in die zweite Runde: Am Mittwoch, 10. Januar, berichtet der Berchtesgadener Historiker Florian Beierl ab 19 Uhr von der bewegten Geschichte eines ganz besonderen Hotels an der Hanielstraße in Berchtesgaden, informiert die Nationalparkverwaltung in ihrer Ankündigung.

Im Jahr 1898 entwarf der Architekt August Brüchle das „Grand Hotel und Curhaus Auguste Victoria“ am Berchtesgadener Ortsrand. Im Jahr 1936 übernahmen die Nazis das Gebäude und bauten es zum namhaften „Berchtesgadener Hof“ um.

Nach Kriegsende erholen sich dort US-Offiziere

Nach Kriegsende diente das Hotel Offizieren der U.S. Army als Erholungsquartier. Unzählige Prominente hatte das Prunkhotel in seiner Blütezeit zu Gast, darunter den Atlantikflieger Charles Lindbergh und Staatsgäste wie Neville Chamberlain oder Lloyd George. Auch Adolf Hitlers Schwester Paula kehrte hier ein. 1995 stellte der „Berchtesgadener Hof“ nach dem Abzug der Amerikaner den Betrieb ein, 2006 wurde das Hauptgebäude abgerissen. Am gleichen Standort feierte heuer das Nationalparkzentrum „Haus der Berge“ sein zehnjähriges Bestehen.

Der Berchtesgadener Historiker Florian Beierl hat in seinem privaten Archiv zur Zeitgeschichte des Obersalzbergs zahlreiche Erinnerungsstücke und Dokumente aus der langen Geschichte des Geländes an der Hanielstraße verwahrt. Am 10. Januar gibt er einen Einblick in die ereignisreiche Geschichte des Grandhotels und präsentiert dabei einige Originalgegenstände. Beginn ist um 19 Uhr im Nationalparkzentrum „Haus der Berge“ in Berchtesgaden, Hanielstraße 7. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird auch per Livestream übertragen, die Zugangsdaten gibt es unter www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de.

− red