Laufen / Saaldorf-Surheim
Abtsdorfer See: Arbeiten werden angepackt – Wasserspielplatz nicht mehr 2024

08.02.2024 | Stand 08.02.2024, 21:00 Uhr

Nahe dem neuen Haus der BRK-Wasserwacht bietet bereits eine Treppe einen leichteren Zugang ins Wasser. Stufen aus Stahl und Holz sowie zusätzliche Handläufe sind die Alternative zu aufwendigen Erdarbeiten und Geländemodellierungen, die auch Stützmauern erfordert hätten.

Erleichterte Zugänge, einer davon barrierefrei und ein Wasserspielplatz: Das wünschten sich die Kreis-Grünen im Berchtesgadener Land für den Abtsdorfer See in Saaldorf-Surheim und Laufen und brachten im Kreistag einen Antrag ein. Nun werden die ersten Arbeiten angepackt.



Der Abtsdorfer See ist ein Naturjuwel, auch wenn das Wasser im heißen Sommer des Vorjahres von Blaualgen geplagt worden war: Er bietet den Einheimischen zu jeder Jahreszeit nicht nur einen erheblichen Freizeitwert, sondern vor allem eine günstige Ausflugsgelegenheit.

Initiative ging von den Grünen aus



Das Freizeitgelände an der Nordseite mit Kiosk hat einen Kinderspielplatz, ein Sandvolleyballfeld und Tischtennisplätze. Toilettenanlagen, Rad-Stellplätze und mehr, das stellt der Landkreis Berchtesgadener Land der Bevölkerung kostenlos zur Verfügung. Nur für den Parkplatz direkt am Freizeitgelände muss im Sommerbetrieb ein kleines Entgelt entrichtet werden. Noch ein bisschen aufwerten wollten die Anliegerkommunen Stadt Laufen und die Gemeinde Saaldorf-Surheim den Bereich rund um den See. Auf Initiative der Grünen war ein Antrag auf erleichterte Zugänge zum See, einen barrierefreien Zugang und einen Wasserspielplatz in den Kreistag eingebracht worden.

Das Gremium stimmte im Mai 2022 zu, doch die Umsetzung ging weder einfach noch schnell. Zum einen spielt die Topografie des Geländes eine große Rolle; es gibt erhebliche Höhenunterschiede. Zum anderen liegt das Gelände im Landschaftsschutzgebiet. Erhebliche Baggerarbeiten und Veränderungen wären nötig gewesen – und ziemlich teuer gekommen.

„Ahnte nicht, welches Maß an Bürokratie auf uns zukommt“



Was den barrierefreien Zugang betrifft, greifen Normen, Regelungen und Vorschriften, die einzuhalten sind. Oder anders gesagt: Die ungeliebte Bürokratie hätte das Ruder übernommen. Im September 2023 hat die Kreisverwaltung deshalb den Kontakt mit den Antragstellern gesucht und hinterher bei einem Ortstermin gemeinsam pragmatischere Lösungen gesucht – und gefunden. Wie berichtet, hat der Kreisausschuss dann im Dezember dem Kreistag die „Version light“ empfohlen. Das Plenum stimmte zwei Tage später einhellig zu. „Als wir den Antrag gestellt haben, ahnte ich nicht, in welchem Maß Bürokratie auf uns zukommt“, gestand Franz Eder, Laufener Stadtrat und Kreisrat von Bündnis 90/Die Grünen, in jener Sitzung. Obwohl er nicht ganz glücklich war über den Kompromissvorschlag, kündigte er für seine Fraktion an, diesen mitzutragen.

Metzenleitner: Gemeinden an Kosten beteiligen



Nicht das Negative, sondern das Positive wollte Landrat Bernhard Kern (CSU) ins Licht rücken: „Der Landkreis investiert, es war ein guter Antrag und es ist eine gute Lösung.“ Hans Metzenleitner (SPD) sprach von einem „anfangs überzogenen Antrag“ und einer nun pragmatischen Lösung. Er regte zudem an, alle Beteiligten an den Kosten zu beteiligten, also auch die Stadt Laufen und die Gemeinde Saaldorf Surheim. Dafür fing sich der Bischofswieser aus dem Berchtesgadener Talkessel prompt einen Konter des Ratskollegen aus dem Rupertiwinkel ein: „Wenn wir uns im Süden eine Rodelbahn leisten, dann können wir uns im Norden einen Wasserspielplatz leisten“, schoss Franz Eder scharf zurück.

Arbeiten für erleichterte Zugänge laufen bereits



Dieser Wasserspielplatz allerdings wird heuer nicht mehr umgesetzt. Das Planungsbüro „Mühlbacher und Hilse Landschaftsarchitektur“ hat einen Vorentwurf bei dem Ortstermin im September vorgestellt. Ausführungsplanung und Auftragsvergabe sollen nun im Frühjahr abgeschlossen werden, die Bauarbeiten nach dem Ende der Badesaison beginnen. Aktuell laufen bereits die Arbeiten für die erleichterten Zugänge zum See. Schilder, die darauf hinweisen, dass das Baden auf eigene Gefahr erfolgt, stehen ebenfalls schon.