Aufgrund des anhaltend schönen Spätsommerwetters mit tausenden Urlaubern in der Region sind die Ehrenamtlichen der Bergwacht Ramsau im Berchtesgadener Land noch immer teilweise mehrmals täglich vor allem am Watzmann und Hochkalter gefordert. Es gab mehrere Verletzte.
Am Freitagvormittag ging kurz nach 11 Uhr ein Notruf von der Watzmann-Überschreitung ein, wo ein Bergsteiger zwischen Mittel- und Südspitze gestürzt war und sich diverse Verletzungen am Kopf und Rückgrat zugezogen hatte.
Unglück in Steilstufe am Südspitz-Abstieg
Die Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers „Martin 1“ rettete den Verletzten per Tau, flog ihn zum Zwischenlandeplatz im Wimbachgries und dann weiter zum Klinikum Schwarzach im Pongau. Sieben Bergretter waren bis 12.45 Uhr in Bereitschaft.
Abgestürzter und Sohn brauchen Hilfe
Am Donnerstagnachmittag gegen 14.30 Uhr brauchten ein mehrere Meter tief im Watzmann-Südspitz-Abstieg abgestürzter, schwer am Kopf und Oberschenkel verletzter 63-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen und sein mit einer offenen Wunde am Unterschenkel ebenfalls verletzter 21-jähriger Sohn notärztliche Hilfe.
Die Einsatzstelle wurde zunächst am Steinberg im Hochkalter-Gebiet angegeben, war nach telefonischer Abklärung durch den Einsatzleiter dann aber in knapp über 2000 Metern Höhe in einer Steilstufe im Südspitz-Abstieg. Da wegen des schönen Wetters bereits alle Helis in der Region bei anderen Notfällen gebunden waren, schickte die Leitstelle „Christoph Murnau“ vom Staffelsee in die Ramsau; die Besatzung nahm im Tal zwei Ramsauer Bergretter auf und setzte sie mit der Winde bei den beiden Patienten ab, die dann gegen 15.30 Uhr wegen des schwer verletzten 63-Jährigen den Heli-Notarzt und den Notfallsanitäter mit zusätzlicher Ausrüstung nachforderten. Die vier Retter versorgten den 63-Jährigen notfallmedizinisch, sicherten ihn im Luftrettungssack, nahmen ihn mit der Winde auf und flogen ihn zum Klinikum Traunstein.
Bergretter bis in den Abend hinein im Einsatz
Da auch kein Polizeihubschrauber mehr in absehbarer Zeit frei war, kehrte „Christoph Murnau“ anschließend in die Ramsau zurück und holte gegen 17.20 Uhr den leichter verletzten 21-Jährigen und die beiden Bergretter mit der Winde ab. Weitere Bergretter waren ins hintere Gries gefahren, um für den Einsatz ein Funk-Gateway aufzubauen, wobei sie an der Grieshütte die Mutter des 21-Jährigen fanden, die nicht auf der Überschreitung dabei war und bereits befürchtet hatte, dass der Einsatz etwas mit ihrer Familie zu tun haben könnte. Die Bergwacht fuhr sie ins Tal, wo sie ihren Sohn übernahm und dann selbst zum Klinikum Traunstein brachte. Sieben Bergretter waren bis kurz vor 19 Uhr im Einsatz.
− red
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