Auflagen nicht erfüllbar
„Kein finanzielles Abenteuer“: Aus der Aufstiegstraum – Erlbach verzichtet auf Regionalliga

06.05.2024 | Stand 07.05.2024, 6:41 Uhr

Sportlich läuft es für den SV Erlbach rund. Doch die wirtschaftlichen Hürden für einen Aufstieg in die Regionalliga sind zu hoch. − Foto: Zucker

Aus der Aufstiegstraum: Der SV Erlbach verzichtet auf den Gang in die Regionalliga, sollte der sportliche Schritt nach oben klappen. Nach eingehender Prüfung der vom Bayerischen Fußball-Verband geforderten Auflagen habe man entschieden, „die Vorgaben aus wirtschaftlichen Gründen“ bis zum Stichtag am 28. Juni nicht erfüllen zu können, heißt es von Vereinsseite. Daher werde man auch in der kommenden Saison in der Bayernliga antreten.

Aktuell rangiert die Mannschaft von Spielertrainer Lukas Lechner in der Bayernliga Süd auf Rang 2, einen Zähler hinter Schwaben Augsburg. Der Gang in die Aufstiegs-Relegation war bereits relativ sicher, da zuvor der Dritte Heimstetten und der Vierte Landsberg ihren Aufstiegsverzicht erklärt hatten. Nach einem Besuch einer BFV-Abordnung hatten sich die Erlbacher zunächst entschieden, einen Antrag auf Zulassung zur Regionalliga zu stellen. Daraufhin schickte der Verband dem Verein einen Katalog der Maßnahmen, die für einen Gang in Liga 4 realisiert werden müssen – den Erlbacher Verantwortlichen waren diese Hürden zu hoch.

Rund 250000 Euro hätten investiert werden müssen



„ Der Verzicht ist zwar sportlich äußerst schade, aber finanziell leider alternativlos“, heißt es von Klubseite. „Für eine Kapazitätserweiterung des Stadions auf 2500 Zuschauer sowie für Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere bei den eingestuften Risikospielen in der Regionalliga, hätte der Verein kurzfristig ca. 200 000 bis 250000 Euro investieren müssen. Nach Prüfung und Absprache mit der Gemeinde als Eigentümer haben wir entschieden, diesen Schritt aktuell nicht zu gehen.“

Man sei der Überzeugung, dass eine stabile, nachhaltige Entwicklung des Vereins wichtiger sei als ein „finanzielles Abenteuer, dessen Ausgang womöglich den Fortbestand des Vereins gefährden könnte“. Für die Zukunft werde man aber in Sachen Verbesserung der Infrastruktur weiter am Ball bleiben, um – falls sich sportlich wieder einmal die Möglichkeit ergeben sollte – vielleicht doch das Thema Regionalliga angehen zu können.

Enttäuschung und Verständnis



Der Mannschaft und dem Trainerteam wurde die Entscheidung bereits vor dem Heimspiel am Freitag gegen 1860 München II mitgeteilt. Wie die Reaktion ausfiel? Sportlich enttäuschend, wirtschaftlich verständlich, sagen die Vereinsverantwortlichen und schicken ein dickes Lob hinterher. „Diese Meinung zeigt den ganzen Charakter unser außergewöhnlichen Mannschaft.“ Das Spiel gewann Erlbach übrigens nach überragender erster Halbzeit mit 2:1.

Auch die restlichen beiden Partien wolle man nun erfolgreich gestalten, „um die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte mit der bestmöglichen Platzierung zu beenden. Darauf freuen wir uns nun und dann auf ein weiteres, spannendes Jahr in der hochinteressanten Bayernliga Süd“, so der Verein in einer Pressemeldung.