Nach 1:1 bleibt Spitzentrio zusammen
Winter-Neuzugang Erich Kirchgessner rettet Erlbach mit erstem Tor Ausgleich in Landsberg – Lechner: „Atmosphäre wie beim Heimspiel“

01.04.2024 | Stand 01.04.2024, 14:00 Uhr

Der eingewechselte Erich Kirchgessner markierte den umjubelten Ausgleich zum 1:1 für Erlbach im Spitzenspiel in Landsberg. Es war zugleich das erste Tor des 20 Jahre alten Winter-Neuzugangs. − Foto: Zucker/Archiv

Mit einem 1:1 endete der Schlager der Fußball-Bayernliga Süd am Karsamstag zwischen dem TSV Landsberg und dem SV Erlbach. Da zeitgleich Tabellenführer TSV Schwaben Augsburg beim TSV Nördlingen ebenfalls nur zu einem 0:0 kam, ist das Titelrennen weiter völlig offen. Das Spitzentrio Augsburg, Landsberg (je 54) und Erlbach (53) trennt nur ein Punkt.

Vor einer prächtigen Kulisse von 782 Zuschauern, davon ein guter Teil mitgereiste Fans aus dem Holzland, zeigten beide Teams eine gute Partie und bewiesen, dass sie zurecht ins Spitzenfeld der Liga gehören. Die Erlbacher, die bis dato in Landsberg noch nie einen Punkt holen konnten, starteten mit der nahezu identischen Aufstellung des jüngten 3:0 über den TSV Dachau. Nur Tobias Hofbauer rückte für Wolfgang Hahn in die Startelf.

Die Anfangsphase gehörte dem Heimteam um Stürmerstar und Spielertrainer Sascha Mölders und der Ex-„Löwe“ war auch für die Führung verantwortlich (22.): Eine flache Hereingabe von der linken Seite landete beim 39-jährigen, der den Ball schön annehmen und dann nach einer Drehung abschließen konnte. „Landsberg ist gut ins Spiel gekommen. Wir wollten eigentlich etwas höher schieben, aber sie hatten ein sehr gutes Positionsspiel und das Spiel immer wieder verlagert, so dass wir nicht ins Pressing gekommen sind“, erklärte SVE-Coach Lukas Lechner hinterher. Nach gut 35 Minuten bot sich Mölders die nächste gute Gelegenheit, sein Schuss ging knapp über das Tor. Doch schön langsam kam Erlbach immer besser in Schwung, war zunehmend präsenter und mutiger.

Das setzte sich auch im zweiten Durchgang fort. Der Tabellendritte hatte nun mehr vom Spiel, während der TSV auf Konterchancen lauerte. Die ergaben sich auch, da der SVE immer weiter aufmachte. Lorenz Knöferl, ein weiterer Ex-Sechziger im Kader der ambitionierten Landsberger, traf aus wenigen Metern den Außenpfosten Eine weitere Möglichkeit für Knöferl wurde geblockt (76.), ehe Mölders das 2:0 auf dem Fuß hatte, die Kugel aber nicht sauber traf (79.) „Direkt vor dem 1:1 habe ich die Riesenchance, den muss ich machen und dann im Gegenzug kassieren wir den Ausgleich“, so der Routinier selbstkritisch. Es war tatsächlich der direkte Gegenstoß, der Erlbach den Erfolg brachte (80.): Andreas Steer schlug den Ball nach vorne, der weite Pass von Bernd Eimannsberger auf links erreichte Sebastian Hager. Der flankte nach innen, TSV-Verteidiger Timo Spennesberger verlängerte per Kopf auf den eingewechselten Erich Kirchgessner. Der Youngster fackelte nicht lange und schoss den Ball unter die Latte (80.). Es war das erste Tor für den Winter-Neuzugang vom SV Kirchanschöring. Der Jubel war entsprechend groß bei den Spielern und mitgereisten Fans.

Nun wollte die Holzland-Truppe mehr. Doch Landsberg war weiterhin hellwach, gut im Spiel und trotz der „Jetzt geht’s los“-Rufe aus dem Erlbacher Fanblock keineswegs gewillt, dieses Duell ganz aus der Hand zu geben. So wurde es am Ende noch kurz hitzig, mit kleineren Schubsereien und Diskussionen. Der souveräne Schiedsrichter Philipp Ettenreich (Zusamaltheim) verwarnte Torschütze Kirchgessner sowie Alexader Benede auf der Gegenseite und beendete kurze Zeit später die Partie.

„Das waren tolle Rahmenbedingungen in diesem absoluten Spitzenspiel. Danke an die Fans, die uns so unterstützt haben, das war eine Atmosphäre wie beim Heimspiel“, zeigte sich Lechner zufrieden und ergänzte: „Wir hatten natürlich Glück, dass wir das zweite Gegentor nicht bekommen haben. Aufgrund unserer Leistung, vor allem in der zweiten Halbzeit, ist das Ergebnis in Ordnung.“ Das sah auch Sascha Mölder so: „Wir waren nach der Führung zu passiv und kamen nicht raus, wir haben gefühlt 60 bis 70 Meter Spielfeld vor uns gehabt, das war viel zu viel. In der zweiten Halbzeit hat Erlbach dann mehr gemacht. Und dann kommt einfach die Gier von Erlbach, sie wollen unbedingt das Tor machen.“ Sein Team, so der Ex-Profi weiter, habe das Heimspiel gewinnen wollen: „Wir haben alles versucht und dann ist das okay, wenn man sich unentschieden trennt. Was Erlbach diese Saison macht, ist sensationell. Hut ab – auch vor den Erlbacher Fans.“

− Thorsten Eisenacker