Unterneukirchen
Vorreiter für den Tierschutz

Jagdgenossen schaffen nach beispielhaftem Beschluss Drohne für 7000 Euro an

06.01.2023 | Stand 06.01.2023, 11:00 Uhr

Zum Wohl der Tiere, vor allem des Jungwilds, hat die Jagdgenossenschaft Oberburgkirchen (Gemeinde Unterneukirchen) einstimmig beschlossen, eine moderne Drohne (Bild) anzuschaffen. −Foto: Kamhuber

Mit dem neuen Jahr beginnt für die Jagdgenossenschaft Oberburgkirchen (Gemeinde Unterneukirchen) und die beiden Jagdpächter Michaela Reiter und Markus Schuster eine neue Zeitrechnung. Die Vollversammlung der insgesamt 117 Jagdgenossen hat sich zu 100 Prozent dafür ausgesprochen, den Jagdschilling nicht auszuzahlen, sondern in den Tierschutz zu investieren. Auf Anraten der Vorstandschaft haben alle Anwesenden der Jahreshauptversammlung in der Brauereigaststätte Leidmann in einer geheimen Wahl einen Beschluss mit Vorreiterrolle gefällt und sich für die Anschaffung einer modernen, 7000 Euro teuren Drohne zum Schutz des Jungwilds ausgesprochen.

Jagdvorstand Robert Schönstetter (Fürtner) brannte das Thema Drohne unter den Nägeln: „Keiner von uns mäht gerne ein Reh!“ Daher empfahl die Vorstandschaft, den Jagdschilling nicht auszubezahlen, sondern eine moderne Drohne anzuschaffen. Mit dieser Investition in die Zukunft kann der Punkt „Jungwild vor dem Mähtod bewahren“ des Tierschutzgesetzes rechtskonform umgesetzt werden. Der Überflug von Feldern mittels Drohne mit Wärmebildkamera ist die mit Abstand effektivste Art Jungwild aufzuspüren. Sowohl Piepser als auch Aufstellen von Säcken oder die Begehung der Felder durch einen Jäger mit Hund sind nicht so erfolgversprechend wie der Einsatz einer Drohne.

Nachdem wichtige Fragen geklärt waren, empfahl die Vorstandschaft den Jagdgenossen die Anschaffung einer modernen Drohne im Gesamtwert von 7000 Euro. 5000 Euro würde die Genossenschaft, 2000 Euro der Pächter als Ersatz für zwei ausgefallene Jagdessen übernehmen.

Um absolute Rechtssicherheit zu gewähren, wurde schriftlich und geheim abgestimmt. „Ich bin freudig überrascht. 100 Prozent der Anwesenden haben mit Ja gestimmt und ich bin sicher, dass der Jagdschilling somit bestens angelegt ist“, resümierte Schönstetter. Die Vorstandschaft ist sich einig, dass man mit diesem Beschluss beispielgebend für andere Jagdgenossenschaften ist.

− kam