Regionalliga Bayern
Vogelwildes Acht-Tore-Spektakel: Wacker kämpft Memmingen mit Glück und Geschick nieder

17.10.2023 | Stand 17.10.2023, 21:37 Uhr

Felix Bachschmid (l.) und Viktor Miftaraj bringen Burghausen früh in Front. Danach beginnt aber das große Zittern. Am Ende rettet Wacker einen knappen 5:3-Sieg gegen Memmingen über die Ziellinie. − Foto: Mb.presse

Der SV Wacker Burghausen hat dem Druck Stand gehalten – hat sich aber am 16. Spieltag der Regionalliga Bayern das Leben gegen den FC Memmingen oft selbst schwer gemacht: Die Oberbayern feiern nach dem 0:2 bei der DJK Vilzing einen vogelwilden 5:3-Sieg gegen den Aufsteiger. Ein Dreier, der nach einem souveränen Start in Halbzeit zwei nicht nur einmal am seidenen Faden hing.

„Ich bin richtig enttäuscht, dass wir mit leeren Händen dastehen. Hinten haben wir fast nichts zugelassen, und vorne haben wir die Dinger nicht gemacht. Grundsätzlich habe ich viele positive Dinge bei meiner Mannschaft gesehen“, analysierte SVW-Trainer Robert Berg, zuvor präsentierten sich seine Mannen vor über 900 Zuschauern am Huthgarten über weite Strecken mehr als ebenbürtig.

Gerade die positiven Dinge haben sich Burghausen offensichtlich zu Herzen genommen. Denn keine drei Minuten nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Lothar Ostheimer (Sulzberg) zappelt der Ball auch schon im Netz der Gäste, es ist der erste Torschuss überhaupt. Felix Bachschmid (3.) nimmt einen Querpass von rechts direkt und schiebt die Kugel aus 14 Metern flach ins lange Eck – Memmingens Keeper Tobias Werdich streckt sich vergebens. Und es kommt noch besser. Denis Ade flankt unbedrängt von recht perfekt auf den Kopf von Viktor Miftaraj, der aus zehn Metern mit dem Kopf nur mehr einnicken muss. Damit ist Wackers Raketenstart nach 12 Minuten perfekt. Die Oberbayern schalten anschließend einen Gang zurück, lassen Ball und Gegner geschickt laufen, auch weil Memmingen nicht wirklich Gefahr ausstrahlt. Im Gegenteil: Moritz Sommerauer zieht aus 16 Metern einfach mal ab, Keeper Werdich lässt den Schuss direkt vor die Füße von Andrija Bosnjak abprallen – der Kroate sagt Danke und schiebt zum 3:0 ein. Ein beruhigender Vorsprung, der durch das 3:1 von Janis Peter (45.) kurz vor dem Pausenpfiff einen kleinen Dämpfer erhält.

Der Anschlusstreffer sollte allerdings der Hallo-Wach-Effekt für die Schwaben sein, die wie verwandelt auch der Kabine kommen. Und Wacker? Die Berg-Schützlinge sind mit den Gedanken wohl noch in der Kabine, schauen nur zu, wie Tiziano Mulas einfach mal durchs Mittelfeld spaziert und Pascal Maier auf halbrechts mustergültig bedient. Dieser hat keine Probleme, die Kugel aus zwölf Metern vorbei an Wacker-Keeper Markus Schöller zum 2:3-Anschusstreffer im Tor unterzubringen. Danach beginnt der große Zittern, weil Memmingen weiter auf den Ausgleich drückt, aber bei durchaus guten Gelegenheiten zu schlampig agiert. Dafür klingelt es unverhofft auf der anderen Seite: David Bauer lässt sich den Ball im Mittelfeld von Felix Bachschmid abluchsen. Der marschiert schnurstracks auf das gegnerische Tor zu und knallt das runde Leder zum 4:2 (69.) in die Maschen. Die Entscheidung? Mit Nichten. Denn postwendend verkürzt der Aufsteiger. Micha Bareis (70.) zieht ab, trifft noch ein Burghausener Bein – und Schöller, der auf dem Weg in die andere Ecke ist, ist erneut geschlagen. 4:3, wieder beginnt das große Zittern, dass bis zur 87. Minute anhält. Dann kennt der Jubel auf Wacker-Seite keine Grenzen mehr: Artur Andreichyk trifft aus kurzer Distanz zum letztendlich verdienten 5:3-Endstand. Tore: 1:0 Felix Bachschmid (3.); 2:0 Viktor Miftaraj (12.); 3:0 Andrija Bosnjak (39.); 3:1 Janis Peter (45.); 3:2 Pascal Maier (47.); 4:2 Felix Bachschmid (69.); 4:3 Micha Bareis (70.); 5:3 Artur Andreichyk (87.). SR Lothar Ostheimer (Sulzberg); 895 Zuschauer.

− mo