HELMBRECHT 2025: Die Abteilungen stellen sich vor
Viel Arbeit, damit Helmbrecht ins Jahr 2025 passt

12.04.2024 | Stand 12.04.2024, 17:26 Uhr

Christian Lex − Foto: André Röhner

Im Sommer 2025, in dem Jahr, in dem die Stadt Burghausen 1000 Jahre urkundliche Erwähnung feiert, steht als Herzstück der Feierlichkeiten eine Neuauflage der Helmbrecht-Freiluftspiele an. Die ganze Bevölkerung ist eingebunden und engagiert sich in verschiedenen Abteilungen. Diese werden in einer monatlichen Serie kurz vorgestellt. Im sechsten Teil erzählt Autor Christian Lex.

Was macht der Autor generell?
Christian Lex: Ich durfte zusammen mit Birgit Reiprich, Moritz Katzmair und Dominik Gantenhammer das Projekt – bei Null beginnend – auf die Welt bringen. Allein das war eine große Ehre und Freude. Um aber ein für das Jahr 2025 geeignetes Stück zu bekommen, musste eine komplett neue Adaption des Textes aus dem 13. Jahrhundert her. Ich hab mich also lange mit dem Urtext auseinandersetzt, mit Forschern aus der Germanistischen Mediävistik gesprochen, viel Zeit in Archiven verbracht und mich mit der Zeit an sich beschäftigt. Es war wie ein Abtauchen in ein nur oberflächlich bekanntes Meer, das in der Tiefe immer interessanter wurde. Ich wollte versuchen herauszufinden: Wie lebten die Menschen damals? Was war wichtig, was hat das noch mit uns zu tun? Was wollte der Autor Wernher der Gartenaere mit dem Text erzählen? Wie kam es dazu? Warum hat er so viele Jahrhunderte überdauert? Was hat es mit Burghausen und Umgebung zu tun? Was ist vermutlich real dran, was erfunden? Das alles hab ich versucht, in ein neues starkes, lebendiges Stück zu gießen, mit einer eigenen Sprache und in einer modernen, elliptischen und kaleidoskopartigen Erzählweise, das sicher den ein oder anderen überraschenden Moment generieren dürfte. Die Zuschauer von uns würden sich mit den oft sehr holzschnittartigen Figuren aus dem Mittelalter schwer tun, dabei werden selbst dort auch in Nebensätzen und Andeutungen die Charaktere aufgebrochen und menschlich. Da fängt es an, spannend zu werden...

Wer steht hinter der Abteilung?
Lex: Meine „Abteilung“ ist ein Ein-Mann Betrieb. Ich arbeite aber eng mit viel anderen zusammen. Vor allem der Regie-, Produktions- und Bühnenbildabteilung. Und diese Teamarbeit macht einem Autor, dessen Beruf doch eher ein einsamer ist, immer großen Spaß.

Was reizt Sie an der Arbeit?
Lex: Mich reizen neben dem spannenden Thema und den tollen Menschen, die das Projekt zum Leben erwecken, auch sehr die heimlichen Hauptdarstellerinnen des Stücks: die Stadt und die Burg. Ich hab seit meiner Kindheit viel Zeit in der Stadt verbracht und lernte sie dabei sehr schätzen und lieben. Ich glaube, ich hab eine ganz gute Mischung mit einem Blick von außen und von innen. Der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern möchte ich die Möglichkeit geben, zusammen ein besonderes 1000. Jubiläum feiern zu können, an das man sich noch lange erinnern soll.

Welche Aufgaben stehen als Nächstes an?
Lex: Gerade habe ich das Stück erneut überarbeitet und den besetzten Schauspielern noch enger auf den Leib geschrieben. Wenigstens so wie ich und die Regieabteilung sie sehen. Jetzt steht mit der Leseprobe ein total spannender Moment bevor, weil damit die Figuren zum ersten Mal zum Leben erweckt werden und es unaufhaltsam Richtung Premiere im August 2025 geht.

Worauf freuen Sie sich bei den Aufführungen am meisten?
Lex: Dass möglichst viele unserer Visionen aufgehen. Das ist immer magisch, wenn das klappt. Und, dass ich mit den Figuren, die so lange in meinem Kopf gelebt haben, einen Wein trinken kann. Aber keinen mittelalterlichen – weil der war wohl eher wie Essig.

− red


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