Beim 1:2 in Deisenhofen
Schlimmer Nachmittag für Erlbach: Last-Minute-Pleite, Rot für Fischer – und schwere Verletzung von Maier

27.04.2024 | Stand 28.04.2024, 10:13 Uhr

Alexander Fischer sah in Deisenhofen nach 53 Minuten die rote Karte. − Foto: Archiv

Bitterer Samstag für den SV Erlbach. Im Spitzenspiel der Bayernliga Süd musste sich die Mannschaft von Spielertrainer Lukas Lechner beim FC Deisenhofen knapp mit 1:2 beugen und verlor auch noch Alexander Fischer. Das Siegtor erzielte der Gastgeber in der Nachspielzeit. Am schwersten wiegte an diesem gebrauchten Nachmittag aber der Ausfall von Abwehrchef Hannes Maier mit Verdacht auf Kreuzbandriss.

Die Erlbacher verpassten es dadurch, einen Rivalen im Aufstiegskampf abzuschütteln. Deisenhofen, das einen Antrag für die Regionalliga gestellt hat, rückte durch den Sieg auf vier Zähler auf den SVE heran. Doppelt bitter: Mit einem Erfolg hätte Erlbach die Tabellenspitze übernommen, denn Schwaben Augsburg kam in Kottern mit 3:6 unter die Räder. Der Dritte Heimstetten, der wie der Vierte Landsberg auf den Aufstieg verzichtet, verlor 0:2 in Dachau. Die Mölders-Elf wiederum fegte Ismaning mit 8:2 vom Platz, die ersten vier der Tabelle trennen jetzt gerade einmal zwei Zähler.

Nach starker Anfangsphase erwischte es die Gäste nach einer halben Stunde heftig. Deisenhofens Torjäger Michael Bachhuber am Erlbacher Strafraum den Ball von Hannes Maier. Der Stürmer umspielte Steer und erzielte die 1:0 Führung (35.). Ob die Balleroberung durch ein Foulspiel von Bachhuber erfolgte, oder es ein regulärer Zweikampf war, sorgte in der Folge für einige Diskussionen. Schiedsrichter Elias Wörz (Friesenried) bewertete die Situation als regulär, die Folgen für Maier waren dennoch bitter. Der Abwehrchef des SVE musste vom Feld, eine erste Diagnose im Krankenhaus war niederschmetternd: Verdacht auf Kreuzbandriss. Die Erlbacher kamen unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff noch zum Ausgleich, Sebastian Hager spielte auf Simon Hefter, der seinen Gegenspieler aussteigen ließ und zum 1:1 traf (45.).

Fischer sah erst vor drei Wochen Rot



Nach der Pause dann ein weiterer herber Dämpfer für die Gäste: Bachhuber wurde mit einem langen Ball geschickt. Alexander Fischer misslang der Versuch, die Kugel zu klären, er lief dabei Bachhuber in die Haken und brachte diesen zu Fall. Wörz entschied auf Notbremse, da Fischer letzter Mann war und schickte den Abwehrspieler vom Feld. Der zweite Platzverweis für den eigentlich so fairen Sportsmann, der erst vor drei Wochen gegen Türkspor Augsburg die rote Karte sah.

Das Spiel wurde nun hitzig, Deisenhofen war in Überzahl nun feldüberlegen, konnte sich aber keine entscheidenden Vorteile erarbeiten. Erlbach verlegte sich aufs Kontern, doch es gelangen auf beiden Seiten keine entscheidenden Aktionen mehr. So schien es sich auf eine Punkteteilung hinauszulaufen, die laut Aussage von Christoph Huber, dem sportlichen Leiter des SV Erlbach, auch „absolut gerecht“ gewesen wäre. Am Ende letzten Angriff des Heimteams war es dann aber Gkasimpagiazov, der auf links plötzlich völlig frei den Ball erhielt, nicht lange fackelte und das Spielgerät im Winkel versenkte.

Schlimmer als die Last-Minute-Niederlage ist insbesondere der Ausfall von Maier und auch die rote Karte von Fischer. Damit fehlen beide Innenverteidiger, was das Trainerteam für die kommenden Spiele vor schwierige Aufgaben stellen dürften. Im Aufstiegskampf hat der SVE dennoch weiter alles selbst in der Hand. Ob Erlbach in die Regionalliga gehen würde, ist aber noch offen. Dem Verein liegt das BFV-Protokoll mit den Auflagen vor, die für die Zulassung zur 4. Liga erfüllt werden müssen. Ralf Peiß, der Sportliche Leiter des SVE, dazu: „Wir werden in den nächsten Tagen intern diskutieren und entscheiden, ob und wie diese Auflagen zu erfüllen sind.“ Ins Detail geht der Funktionär dabei nicht.

Hohe Kosten für Sicherheitsspiele



Bauliche Maßnahmen, wie ein eigener, durch Zäune abgetrennter Bereich mit einem extra Eingang für die Gäste-Fans, sind das eine. Dazu kämen allein für einen externen, 25-köpfigen Sicherheitsdienst für die sogenannten Sicherheitsspiele, so verrät Ralf Peiß dann doch, pro Einsatz rund 11000 Euro plus Mehrwertsteuer. Derzeit gibt es sechs solcher Sicherheitsspiele. Diese hohe finanzielle Hürde ist für den Dorfverein nicht so ohne weiteres zu nehmen. Eine Ausnahme gibt es für diesen Bereich nicht. Denn, so der Sportliche Leiter: „Sicherheit geht vor.“

− la/cz