Trainer Berg will „unangenehm“ sein
Team der Stunde gegen Team der Saison – Wacker erwartet ungeschlagenen Regionalliga-Spitzenreiter Würzburg

05.04.2024 | Stand 05.04.2024, 18:20 Uhr

Nach seiner Gelb-Sperre kehrt Viktor Miftaraj (Mitte) im Heimschlager gegen Würzburg ins Burghauser Team zurück – und möchte zusammen mit Artur Andreichyk (links) und Thomas Winklbauer jubeln. − Foto: mb.presse

Mannschaft der Stunde gegen Mannschaft der Saison – so heißt der Schlager am Samstag, 6. April, um 14 Uhr in der Wacker-Arena, zu dem der Spitzenreiter FC Würzburger Kickers seine Visitenkarte beim SV Wacker Burghausen abgibt. „Wir können uns auf das Spiel freuen, wir haben im Prinzip nichts zu verlieren, weil Würzburg in einer anderen Liga spielt, aber wir brauchen uns auch nicht zu verstecken“, sagt SVW-Trainer Robert Berg, der mit seinen Schützlingen für den namhaften Gegner „möglichst unangenehm sein“ möchte.

Beide Seiten mit je 21 Punkten in der Rückrunde

Mit je 21 Punkten führen die beiden Kontrahenten die Rückrundentabelle der Fußball-Regionalliga Bayern an, wobei die Würzburger noch mit einer Partie im Rückstand sind. Das Team von Coach Marco Wildersinn ist auf dem besten Wege Historisches zu schaffen, denn noch nie in der Geschichte dieser Spielklasse ist eine Mannschaft über eine gesamte Saison ungeschlagen geblieben. Die Unterfranken führen die Tabelle mit 64 Punkten und einem Torverhältnis von 60:16 an, stehen zudem noch im Finale um den bayerischen Toto-Pokal und könnten sich als erster Verein das Amateur-Double im Freistaat sichern.

Die Heimelf ist seit nunmehr neun Partien ungeschlagen und hat sich so aus dem Tabellenkeller gearbeitet. „Trotz der Serie haben wir immer noch erst neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und jetzt haben wir mit Würzburg und dann nächste Woche in Nürnberg schon ein schweres Programm. Da kann man sich, wenn es blöd läuft, auch zwei Watschn abholen“, weiß Berg, der den Kickers die Favoritenrolle zuschiebt: „Wenn beide Mannschaften hundert Prozent abrufen, wird aller Voraussicht nach Würzburg gewinnen. Wenn die Würzburger nicht ganz an ihre Grenze kommen, können wir uns vielleicht was ausrechnen. Wir wollen auf jeden Fall wieder unsere beste Leistung zeigen, den Zuschauern etwas bieten. Auch im Falle einer Niederlage wollen wir am Ende sagen können, dass wir alles versucht haben.“

Personell kann Berg gegen die beste Defensive der Liga bis auf die Langzeitverletzten und Moritz Sommerauer, der aufgrund seiner Knieprobleme noch nicht im Teamtraining steht, aus dem Vollen schöpfen. Viktor Miftaraj hat seine Gelbsperre verbüßt. „Wir haben uns nicht nur durch die Winterzugänge in der Kaderbreite verbessert. Wenn man sieht, welche Entwicklung Spieler wie Jasper Maljojoki, Artur Andreichyk, Tobias Duxner oder die Spitzer-Zwillinge genommen haben, macht das schon Freude. Das hebt natürlich auch die Trainingsqualität, da ist richtig Zug in der gesamten Truppe“, nennt Berg Gründe der jüngeren Erfolgsgeschichte, verlangt aber auch: „Wir müssen das Spiel mit voller Leidenschaft angehen, wenn wir von der ersten bis zur letzten Minute alles reinwerfen, sind wir auch für Würzburg ein unangenehmer Gegner.“

Wiedersehen mitYannick Scholz

Insgesamt standen sich beide Rivalen in der Vergangenheit sechs Mal gegenüber, die Bilanz spricht eindeutig für die Kickers um den letztjährigen Wackerianer Yannick Scholz (Der Innenverteidiger hat 19 der 26 Liga-Einsätze absolviert). Die Würzburger trugen bei einem einzigen Unentschieden bislang fünf Siege davon – insofern wäre ein erneutes Remis für die Burghauser schon als großer Erfolg zu werten. Anders als die Gäste, denen aufgrund ihrer individuellen Qualität auch mal eine durchschnittliche Leistung reicht, musste sich die homogene Elf von der Salzach die jüngsten Erfolge stets erkämpfen. Berg: „Würzburg hat eine abgezockte Profi-Truppe, der keine naiven Fehler passieren. Wenn wir dagegen nicht alles abrufen, wird es für uns gegen jeden Gegner schwer. Wir haben hart an uns gearbeitet und wir haben uns die Siege hart erarbeiten müssen. Das ist alles kein Selbstläufer.“