Mehr Energie für Industrie
Stromnetz im Chemiedreieck: TenneT und Bayernwerk stellen konkrete Ausbau-Pläne vor

06.03.2024 | Stand 06.03.2024, 19:09 Uhr

TenneT und Bayernwerk stellten am Mittwoch die konkrete Trassenführung für das neue Stromnetz im Chemiedreieck vor. − Foto: TenneT

„Vor wegweisenden Veränderungen“ steht das Chemiedreieck, das sich über die Landkreise Altötting und Rottal-Inn zieht. Das behaupten die Netzbetreiber TenneT und Bayernwerk, die am Mittwoch gemeinsam die konkreten Pläne für den Ausbau des Stromnetzes in der Region vorstellten.



Der Grund für die Investitionsmaßnahme: Die drei großen Industrieunternehmen, Wacker, OMV und der Chemiepark Gendorf, planen für die kommenden Jahre eine Elektrifizierung ihrer Industrieprozesse. Dafür wurde der Strombedarf für die kommenden Jahrzehnte berechnet. Dieser wird demnach bis 2050 um das 2,5-Fache steigen. Das macht eine umfassende Modernisierung und den Ausbau der Netzinfrastruktur in den Landkreisen Rottal-Inn und Altötting erforderlich, um Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhalten und den Wirtschaftsstandort langfristig zu sichern, sagen TenneT und Bayernwerk in einer gemeinsamen Erklärung

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Das geplante Großprojekt sieht eine neue 380-KV-Freileitung zwischen Burghausen und Simbach am Inn vor, zwei neue Umspannwerke in Burghausen und Simbach sowie eine Schaltanlage im Raum Zeilarn. Die Bestätigung durch die Bundesnetzagentur, die am 1. März erfolgte, ermöglicht TenneT nun den Beginn der Planung eines Trassenkorridors. Im ersten Schritt werden zeitnah Flächen für die Umspannwerke und die Schaltanlage gesucht, die als Knotenpunkte der Netzplanung maßgeblich für die weitere Planung sind. Während der Maßnahmen werde man alle Beteiligten kontinuierlich über die aktuellen Planungen informieren, verspricht TenneT. Die Inbetriebnahme ist vor 2035 geplant.

Hochspannungsleitungen werden erneuert

Das Bayernwerk plant, vorhandene Hochspannungsleitungen in der Region zu erneuern und zu verstärken: Das Umspannwerk Bruck bei Gendorf soll erweitert werden und eine direkte Anbindung an den Netzknoten Pirach bei Burgkirchen an der Alz erhalten. Dafür will das Bayernwerk die Leitung zwischen Pirach und Bruck sanieren. Auch die beiden Hochspannungsleitungen, die zwischen Pirach und dem Wacker-Standort in Burghausen verlaufen, sollen erneuert werden. Das neue Umspannwerk bei Burghausen, ein Knotenpunkt von Übertragungs- und Verteilnetz, will der Verteilnetzbetreiber mit neuen Hochspannungsleitungen Richtung Simbach und zu den Standorten von Wacker und OMV anbinden. An den Standorten der beiden Unternehmen sind zudem zwei neue Umspannwerke geplant.

Zeitplan für Modernisierung steht

Noch in diesem Jahr erweitert das Bayernwerk die Kapazitäten der Freileitung zwischen Simbach und Burghausen. Darüber hinaus ist vorgesehen, die Leitungen Töging-Pirach und Töging-Neuötting zu modernisieren. Im Herbst dieses Jahres beginnen die Bauarbeiten an der Leitung Töging-Neuötting. Voraussichtlich 2025 will das Bayernwerk mit der Modernisierung der Freileitung Töging-Pirach beginnen.

− lai