Tragödie verhindert
Schwimmmeister retten Bub (5) in Burghauser Hallenbad das Leben

15.01.2024 | Stand 15.01.2024, 15:57 Uhr

Bürgermeister Florian Schneider (l.) bedankte sich im Beisein von Stefan Sajdak und Florian Moser (r.), dem Leitungs-Duo der Bäder, bei Dennis Clemens (2. v. l.) und Dominik Lüsebrink, die am Silvestertag einen Jungen erfolgreich gerettet und reanimiert hatten. − Foto: Stadt Burghausen

Fast wäre es im Hallenbad in Burghausen (Landkreis Altötting) zu einer Tragödie gekommen, die aber durch das beherzte Eingreifen von zwei Schwimmeistern noch verhindert werden konnte: Ein fünfjähriger Junge wäre fast im Erlebnisbecken ertrunken. Nach einer erfolgreichen Reanimation ist der Fünfjährige nun wieder wohlauf.



Bürgermeister Florian Schneider bedankte sich persönlich bei den Schwimmmeistern Dennis Clemens und Dominik Lüsebrink, die an diesem Tag im Hallenbad Dienst hatten. Als Dank übergab er ein Geschenk an die beiden Lebensretter.

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Schnelles Eingreifen verhindert Tragödie



Die beiden Schwimmmeister schildern die Szenen, die sie am Silvestertag im Burghauser Hallenbad erlebten: „Ein Badegast ist wild gestikulierend auf mich zu gerannt. Da wusste ich sofort, dass was passiert sein muss“, erzählt Dennis Clemens, Meister für Bäderbetriebe und Schichtleiter am Tag des Unfalls. Er sei zum Erlebnisbecken gerannt und habe den Buben im Wasser treiben sehen. Badegäste hätten ihn laut Pressemitteilung der Stadt schon ein Stück Richtung Beckenrand gezogen. „Ich bin dann rein gesprungen, habe den Jungen aus dem Wasser gehoben und sofort mit der Reanimation begonnen“. Und: Schon nach kurzer Zeit sei der Bub wieder bei Bewusstsein.

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Gastronomie-Mitarbeiterin setzt Notruf ab



Während Clemens sich um den Buben kümmerte, setzte eine Angestellte aus der Gastronomie den Notruf ab. „Der Rettungsdienst war nach ein paar Minuten da, es ging alles ganz schnell“, schildert Dominik Lüsebrink, Fachangestellter für Bäderbetriebe. Er hätte die Sanitäter empfangen und zur Unfallstelle gebracht. Für Lüsebrink sei es der erste lebensrettende Einsatz gewesen. Der Schwimmmeister hatte erst im vergangenen Jahr seine Ausbildung bei den Bädern Burghausen abgeschlossen.

Nach der erfolgreichen Reanimation sei der Bub vom Rettungsdienst untersucht und ins Krankenhaus gebracht worden. Schon nach zwei Tagen habe er die Klinik wieder verlassen können. Der Vater meldete sich danach und bedankte sich bei den beiden Lebensrettern. „Ich war echt froh, dass der Vater angerufen und uns gesagt hat, dass es seinem Sohn gut geht. Bis dahin wussten wir das ja noch nicht“, erzählt Dennis Clemens.

Rädchen müssen für Rettung ineinander greifen



„Die Rettungskette hat einwandfrei funktioniert. Auch die Sanitäter haben ihr Lob ausgesprochen, dass alle so schnell reagiert haben“, sagte Stefan Sajdak, kaufmännischer Leiter der Bäder Burghausen. „Wir haben wirklich ein tolles Team hier, jeder weiß auch in stressigen Situationen was er zu tun hat“, schloss sich Florian Moser, technischer Leiter der Bäder, seiner Ansicht an. Bürgermeister Florian Schneider bedankte sich bei bei den beiden Lebensrettern: „Das war sicher keine leichte Situation, die beide aber mit Bravour gemeistert haben.“ Die Sicherheit der Badegäste sei sehr wichtig und man achte auf hohe Sicherheitsstandards. „Deswegen bieten wir auch in den zweiten Klassen der Grundschulen einen fast kostenlosen Schwimmkurs an, damit hoffentlich alle Kinder gut schwimmen können.“

Das Aufsichtspersonal bei den Bädern Burghausen absolviert regelmäßig Fortbildungen: Neben einem Erste-Hilfe-Kurs müssen sie jährlich erneut eine Prüfung zur Rettungsfähigkeit ablegen. Dass sogar eine Reanimation erforderlich ist, kommt glücklicherweise nur sehr selten vor.

− red