Hegeschau und Jahreshauptversammlung
Schwarzwildstrecke auf 419 Stück angestiegen beim Jagd- und Naturschutzverein Altötting

17.04.2024 | Stand 17.04.2024, 18:00 Uhr

Eine Urkunde für sein langjähriges Ehrenamt als 1. Vorsitzender erhielt Ludwig Unterstaller.  − Fotos: Maier

Die Jagdhornbläser geleitet von Andreas Rossmüller gaben den Auftakt zur Hegeschau mit anschließender Jahreshauptversammlung des Jagd- und Naturschutz-Vereins Altötting e.V. Mitglieder und Ehrengäste waren im Gasthaus Pallauf in Arbing zahlreich erschienen.

Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder bekam die Jägerschaft Lob für die Pflege und den Erhalt der wertvollen Wildbestände im Namen der Gemeinde Reischach von Bürgermeister Alfred Stockner. Auch Landrat Erwin Schneider dankte den Jägern für die Arbeit. Darüber hinaus teilte er mit, dass der Kreisjagdberater Alfred Hammerl das Amt für weitere fünf Jahre übernimmt und Simon Graf zu seinem Stellvertreter bestellt wurde.

Über aktuelle Themen informierte Markus Fürstberger von der am Landratsamt Altötting angesiedelten Unteren Jagdbehörde. So sei die neue Hegegemeinschaftsverordnung am 16. November 2023 und die Allgemeinverfügung Rabenkrähe (Schonzeitaufhebung von 1. April bis 15. Juni für Jungvogelschwärme der Rabenkrähe im Landkreis Altötting) am 1. März 2024 bekanntgegeben worden. Die Schwarzwildstrecke sei von 376 Stück aus dem Jagdjahr 2022/23 auf 419 Stück angestiegen (Stand 13. April). Die Schwarzwildprämie gibt es bei der Unteren Jagdbehörde künftig nur noch mit dem neuen Formular unter Angabe der Steuer-ID und des Geburtsdatums.

Blick auf den Zustand der Waldverjüngung



Auf das forstliche Gutachten zum Zustand der Waldverjüngung blickte schließlich Forstdirektor Dr. Martin Kennel vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Töging zurück. Ferner zitierte der Referent die Vorgaben gemäß des Bayerischen Jagdgesetzes: „Die Bejagung soll insbesondere die natürliche Verjüngung der standortmäßigen Baumarten im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen ermöglichen.“

Kreisjagdberater Alfred Hammerl erläuterte die Anlage von „Beetle Banks“ (Käferwällen). Diese würden auf großen Feldern bewirken, dass Nutzinsekten einen ganzjährigen Lebensraum vorfinden. Auf einer Grafik des Waldzustandsberichtes war ersichtlich, dass sich die Situation zuspitzt, denn nur noch ein Fünftel der Bäume sei gesund. Hammerl lobte die Zusammenarbeit der Jäger und Landwirte bezüglich Jungwildrettung bei Mäharbeiten. Ein Dank ging auch an die Jäger und an das Veterinäramt für die Mithilfe beim Vogelgrippemonitoring. Die aus dem Landkreis Altötting eingesandten Proben seien alle als „befundfrei“ bewertet worden. Abschließend stellte Hammerl den Wildwarnreflektor vor, der die Wildunfälle in einem Langzeitversuch, auf 20 Prozent senkte.

Alle Teilnehmer hätten die Brauchbarkeitsprüfung 2023 bestanden, berichtete Johann Niedermaier, Hundeobmann der Kreisgruppe Altötting.

Sascha Schnürer, Vorsitzender der Kreisgruppe Mühldorf und Kursleiter der Jägerausbildung, wies noch einmal auf den Infoabend für den neuen Jagdkurs hin, der am 26. April am Schießstand in Rohrbach bei Erharting stattfinden wird (der Anzeiger berichtete).

Termine für die Wettkämpfe bekannt gegeben



Landesschießobmann Stephan Lahrmann sprach über die Systematik „Jagdliches Schießen“ und gab Termine für Wettkämpfe bekannt: Das Jägerschießen findet in Rohrbach in Oberbayern statt, die Landesmeisterschaft in Bockenberg und das „Große Bayerische Landesschießen“ in Amerdingen. Wichtigster Punkt war der in Bayern freiwillige Treffsicherheits-Nachweis, der in mehreren Bundesländern bereits verpflichtend eingeführt ist.

Erfreut zeigte sich Dr. Herbert Dietl über den Erfolg des ehemaligen Hundeobmanns Bernhard Weinmaier. Bei der Bundes-Herbstzuchtprüfung (Lönssuche 2023) des KLM-Verbandes (Kleiner Münsterländer) belegte er mit seiner Hündin „Cilli von Rieskrater“ den zweiten Platz; teilgenommen hatten 44 Hunde.

Weiter erinnerte der Vorsitzende daran, dass im Hinblick auf den Gesundheitsschutz der Verbraucher kein Fleisch von Wildschweinen aus dem Landkreis in den Verkehr gebracht werden darf. Regularien zur Antragstellung und Auszahlung zur Wildschweinprämie seien im Internet einsehbar.

Schatzmeister Reiner Lorenz informierte die Mitglieder über den aktuellen Kassenstand, der von den beiden Revisoren Lorenz Schildhauer und Matthäus Moser überprüft wurde. Diese bestätigten eine einwandfreie Kassenführung. Auf Antrag von Schildhauer wurde der Kassier und die Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Seit der Jahreshauptversammlung neu in der Vorstandschaft dabei sind Georg Stirner (Beisitzer Schwarz- und Niederwild), Ehrenfried Moser (Beisitzer Land- und Forstwirtschaft) sowie Gabi Dietl (Medienbeauftragte). Am Ende der Versammlung gab Dr. Herbert Dietl bekannt, dass anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Lernwerkstatt in Klugham ein Fest gefeiert werden soll und bereits geplant wird.

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EHRUNGEN

Mit der Treuenadel ausgezeichnet wurden Hermann Sprengler (25 Jahre); Maria Schreiner, Hans Veit Graf zu Toerring-Jettenbach, Hans-Peter Aicher, Richard Buryk, Alfred Hammerl, Richard Herndl und Josef Scheibl (40 Jahre) und Freiherr Karl Friedrich von Michel (65 Jahre). Bei den Bläsern geehrt wurden Stephan Lahrmann (10 Jahre) sowie Andreas Poschner und Hans Poschner (40 Jahre). Ludwig Unterstaller, der 20 Jahre ehrenamtliche Arbeit als 1. Vorsitzender geleistet hatte, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.