Die Basketballer des TSV Neuötting haben ihr Ziel vorzeitig erreicht. Mit dem Heimsieg gegen den DJK SB München II ist der direkte Wiederaufstieg in die Bayernliga perfekt. Der Krimi auf dem Spielfeld endete nach 40 spannenden und emotionalen Minuten mit einem 82:73 für den Gastgeber, der nun mit 13 Punkten die Aufstiegsrunde der Bezirksoberliga vor dem TSV OberhachingII (11) anführt.
Für Motivation musste bei den Korbjägern aus der Innstadt nicht mehr gesorgt werden: Matchball-Spiel um den Aufsteig, ein volles Haus und die Revanche für die 61:79-Niederlage in München – das stachelte die Mannschaft von Trainer Milos Perovic an. Und die ging von Beginn an engagiert zur Sache. Aufbauspieler und Routinier Markus Haindl sorgte mit zwei Drei-Punkte-Würfen und einem Korbleger für die ersten acht Neuöttinger Zähler in nicht einmal zwei Minuten. Die Münchner taten sich zunächst noch etwas schwer und liefen beinahe das gesamte erste Viertel einem zweistelligen Rückstand hinterher, ehe sie dank vieler Freiwürfe und Fehlwürfe des Gegners noch auf 16:19 verkürzen konnten. Im zweiten Abschnitt lautete die Devise bei der Perovic-Truppe, den Rivalen nicht mehr durch teilweise unnötige Fouls so oft an die Freiwurflinie zu schicken und in der Offensive wieder zurück in die Spur zu finden. Das gelang auch. Mit einem 10:3-Lauf wurde der Vorsprung auf 29:19 ausgebaut. Doch das junge Team des Sportbunds fing sich wieder und so entwickelte sich bis zur Halbzeit ein offener Schlagabtausch. Beim Stand von 38:31 ging es in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel sorgte zunächst vor allem Laurens Urbanke in der Neuöttinger Offensive für Zählbares, während sich die Gäste Schritt für Schritt herankämpften. Nach zwei verwandelten Dreiern durch Samuel Kraus und Ben Hofbauer innerhalb einer Minute stand es plötzlich 45:45 (25.). In einer Auszeit sammelten sich die TSVler und gingen mit einem knappen Vorteil (60:56) ins spannende Schlussviertel.
Hier legte die Reserve des Zweitregionalligisten direkt einen 9:2-Lauf hin und hatte beim 62:65 zum ersten Mal die Nase vorne. Doch die Hausherren antworteten prompt: Peter Breitfeld und Haindl behielten von der Freiwurflinie die Nerven, zudem punkteten aus dem Spiel heraus Philipp Neudecker und Tobias Lechner – und das alles innerhalb weniger Sekunden. Mit einem 11:0 zum 73:65 rissen die Neuöttinger das Ruder herum und überstanden dank der lautstarken Unterstützung von den vollen Rängen auch noch die letzten zwei Minuten. Trotz zwei Dreier der Formation aus der Landeshauptstadt in der Schlussminute behielten die Perovic-Schützlinge im Angriff die Ruhe und verwandelten ihre Freiwürfe, was der Gegenseite die letzte Hoffnung auf ein Comeback raubte. Mit der Schlusssirene war es dann offiziell: Der TSV Neuötting streckt sich ab September wieder in der Bayernliga nach dem Korb.
Coach Perovic hatte übrigens vor 25 Jahren gegen den SB München schon einmal Grund zum Jubeln. Mit einem 94:91-Heimsieg im dramatischen Spitzenspiel der Oberliga Süd führte der heute 59-Jährige als überragender Kapitän seine Neuöttinger in die Regionalliga Süd. Die Meisterschaft ist für sein Team auch diesmal noch drin – mit einem Erfolg im Saisonfinale gegen OberhachingII, das am Samstag ab 19.30 Uhr die Max-Fellermeier-Halle wieder zum Beben bringen dürfte. Die Punkte für den TSV erzielten Markus Haindl (24/davon 3 Dreier), Laurens Urbanke (14), Tobias Lechner (13/1), Peter Breitfeld (9/1), Philipp Neudecker (9), David Eichmüller (7/1), Andreas Hundsrucker (4) und Henrik Urbanke (2).
− red/fa
