Nachfolge-Verein des Frauenbunds
„Mitananda“wird am 16. März beim Dorfwirt in Stammham gegründet

Mehr Freiheiten ohne Dachverband

13.03.2024 | Stand 13.03.2024, 17:00 Uhr

Carola Huber, die frühere Frauenbund-Vorsitzende, soll auch den Frauenverein „Mitananda“ leiten. Sie zeigt die neue Satzung, die bei der Gründungsversammlung beschlossen werden soll. − Foto: Gilg

Aus dem Katholischen Frauenbund Stammham wird der Frauenverein „Mitanander“. Befreit von den Fesseln des Dachverbands, aber weiterhin auf christlicher Grundlage, hofft man auf einen gelungenen Neustart. Im Vorfeld sprach der Anzeiger mit der designierten Vorsitzenden Carola Huber.

Sie würde sich über viele Teilnehmerinnen bei der Gründungsversammlung am Samstag, 16. März, um 14 Uhr im Gasthaus Dorfwirt freuen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Wahl der Vorstandschaft, die Festlegung des Beitrags, der Beschluss der Satzung und die Formulierung der Ziele. „Alle interessierten Frauen in und um Stammham sind herzlich eingeladen.“

57 Jahre gab es den Frauenbund Stammham. „Aber zuletzt waren wir nicht mehr mit unserer Führung in Passau einverstanden“, erklärt Carola Huber. Dabei ging es vor allem um den Beitrag. Dieser stieg erst um fünf Euro und sollte sich dann automatisch jedes Jahr um zwei Euro erhöhen. Der größte Teil der Summe musste an den Dachverband abgeführt werden. So blieben den Stammhamerinnen von 38 Euro Jahresbeitrag nur noch fünf bis sechs Euro zur eigenen Verwendung.

Darüber hinaus sei das „Konzept Katholischer Frauenbund“ einfach nicht mehr „so up to date“ gewesen, sagt die ehemalige Vorsitzende des Stammhamer Zweigvereins. Überregionale Veranstaltungen fanden meistens in Passau, Hengersberg oder Deggendorf statt, aber nie hier in der Region. Wie berichtet entschloss man sich nach einer Mitgliederbefragung für den Austritt zum Jahresende 2023. „Wir wollten einfach selbstständig sein. Jetzt bleibt das Geld zu 100 Prozent bei uns.“

Pfarrei legte keine Steine in den Weg



Über diesen Schritt herrschte zwar Bedauern in der Pfarrei, aber man legte den „Rebellinnen“ keine Steine in den Weg. Selbst von Seiten des Diözesanverbands gab es keinerlei Bemühungen, die Frauen umzustimmen. „Man hat lediglich den Eingang unserer Kündigung bestätigt.“ Formell handelte es sich um keine Vereins-Auflösung mit all den bürokratischen Hürden, sondern den Austritt aller Mitglieder. Lediglich das Konto musste auf Null gebracht und dann gekündigt werden. Das wenige noch verbliebene Guthaben ging als Spende an den Fonds für Frauen in Not.

Nun also der Neuanfang als Verein „Mitananda“. Laut Carola Huber sind die meisten der Ehemaligen wieder dabei. Auch sehr viele neue Frauen hätten ihr Interesse bekundet, mitzumachen, weil es nun kein kirchlicher Verein mehr ist. Trotzdem werde man im christlichen Sinne weitermachen. Will heißen: Zusammenarbeit mit der Pfarrei und den Vereinen, Erhalt des christlichen Brauchtums und der Traditionen. „Im Prinzip bleibt alles wie bisher.“

Auch eine ausgearbeitete Satzung gibt es – erstellt nach dem Vorbild anderer Frauenvereine. Die Gründungsversammlung sei – wie der Name schon sagt – gründlich vorbereitet worden. So stehe bereits die komplette Vorstandschaft. Nur eine Schriftführerin werde noch gesucht. Den Vorsitz will bzw. soll Carola Huber übernehmen; die übrigen Namen bleiben bis zur Wahl unter Verschluss. Weitere Beisitzerinnen können sich jederzeit melden, denn damit werde die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt.

Ausblick auf kommendes Programm



Was das Programm betrifft, so ist bereits einiges geplant: Im Herbst gibt es eine Dreitagesfahrt in die Dolomiten. Hinzu kommen ein Halbtagesausflug und vielleicht ein Ausflug zusammen mit einem anderem Verein. Man sei offen für weitere Anregungen der Mitglieder. Infrage kämen etwa Bastelabende, Kochkurse oder Vorträge. „Insgesamt wollen wir uns einfach besser engagieren als zuletzt.“ Erster fixer Termin ist am Samstag, 23. März, das traditionelle Palmbuschenbinden. Treffpunkt um 13 Uhr bei Familie Hinteraicher in Schlott.