250 potenzielle Arbeitsplätze weg
Zu wenig Strom: Weil Versorgung in Hecketstall nicht passt, sagen zwei große Firmen ab

28.12.2023 | Stand 29.12.2023, 15:25 Uhr |

In Ermangelung der benötigten Strommengen wandten sich zwei ansiedlungswillige Firmen vom Burgkirchner Gewerbegebiet Hecketstall ab, obwohl sich in unmittelbarer Nähe, zwischen Burgkirchen und Pirach, eines der größten Umspannwerke (Bild) befindet. − Foto: Nöbauer

Um die 250 Arbeitsplätze wären es gewesen. Nach dem Weggang der Dyneon zumindest eine „Teilkompensation“, wie Bürgermeister Johann Krichenbauer sagt. Doch aus der Ansiedlung eines spanischen Großrechenzentrums im Burgkirchner Gewerbegebiet Hecketstall (Lkr. Altötting) wird nichts. Der Grund: Der nötige Strom kann nicht bereitgestellt werden.



Dass es nicht ganz wenig Strom ist, den das Unternehmen benötigt hätte, ist klar: Eine Versorgung mit 50 Megawatt hätte sichergestellt sein müssen. „Aber weder die TenneT noch das Bayernwerk können den Strombedarf vor dem Jahr 2030 decken“, weiß Krichenbauer. 2030, weil dann die neue 380-kV-Leitung fertiggestellt werden soll.

Wirtschaftsministerium konnte Problem nicht lösen



Um die 250 Arbeitsplätze hätten auf einem Gebiet von etwa zehn Hektar entstehen sollen, daraus wird aber nichts. „Die spanische Firma kann nicht kommen, weil wir keinen Strom haben. Und das mitten im bayerischen Chemiedreieck, dem großen Hightech-Standort“, sagt der Bürgermeister und schüttelt den Kopf. Selbst das bayerische Wirtschaftsministerium, das die Gemeinde Burgkirchen extra eingeschaltet hatte, hat das Problem nicht lösen können.

Umspannwerk in unmittelbarer Nähe



Und das, obwohl sich in unmittelbarer Nähe, in Pirach, eines der größten Umspannwerke befindet. Doch auch hier gibt es ein Problem: Gespräche gab es nämlich auch mit einer Firma aus der Schweiz, die sich dort in der Nachbarschaft ansiedeln wollte. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Großspeicheranlagen neben Umspannwerken hinzustellen.

„Sie haben sich auch mit den Firmen ins Benehmen gesetzt, aber mittlerweile auch abgesagt“, weiß der Bürgermeister. Denn: Die Schweizer haben signalisiert bekommen, dass es keine überschüssigen Strommengen für eine Speicherung gebe.

− ala

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