Marianische Männerkongregation
Kardinal Reinhard Marx kommt für Festgottesdienst nach Altötting

08.03.2024 | Stand 08.03.2024, 11:00 Uhr

Der Einzug der Fahnen in der Basilika bietet immer ein imposantes Bild. − Foto: Dorfner

Im Rahmen des Frühjahrshauptfestes am kommenden Wochenende, 9. und 10. März, feiert die Marianische Männerkongregation (MC) Altötting auch das Jubiläum des 425-jährigen Bestehens. Aus diesem Anlass soll ein Blick ins Archiv geworfen werden.



Gegründet wurde die Kongregation 1599 von den Jesuiten in den Wirren der Nach-Reformationsjahre. Die Jesuiten waren die ersten Bewohner des Magdalena-Klosters. 30 Männer gehörten der MC bei der Gründung an. Heute zählt die Altöttinger Kongregation rund 9000 Mitglieder in ganz Südbayern. Mit dem Sprechen einer Weiheformel und dem Eintrag ins goldene Buch werden die neuen Sodalen aufgenommen.

Beim „kleinen Jubiläum“ an diesem Wochenende werden Erinnerungen an die 400-Jahrfeier im Jahr 1999 wach. Festprediger beim Pontifikalgottesdienst war damals Joseph Kardinal Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., der besonders den hl. Bruder Konrad in den Blick nahm, der die besten bayerischen Eigenschaften in sich vereint habe: „Nüchternheit ohne Sentimentalität und Schwärmerei, Güte ohne Anbiederung, innere Einfachheit und Lauterkeit.“

Festvortrag hielt damaliger Chefredakteur des Liebfrauenboten



Den Festvortrag in der weltlichen Feier hielt der damalige Chefredakteur des Altöttinger Liebfrauenboten, Peter Becker (†). „Die Sodalen waren immer Menschen, an denen man Maß nehmen konnte“, sagte er. So berichtete Becker von Menschen, die sich durch Zivilcourage ausgezeichnet hatten – zum Beispiel während des Dritten Reichs. Becker erwähnte von Josef Bruckmayer, Martin Seidl, Adalbert Vogl und Adam Wehnert, die am 28. April 1945 in ihrer Heimatstadt erschossen worden waren. „Dass sie Sodalen waren, versteht sich von selbst“, meinte der Referent. Becker sprach auch die Kritiker an, die die Marianische Männerkongregation als rückschrittliche Vereinigung ansehen: „Das Betonen der Tradition bedeutet Zukunftsbewusstsein, weil in die Vergangenheit übergibt man nichts.“

Bedrückende Fragen warf der damalige Bürgermeister Herbert Hofauer in seiner Ansprache auf: „Was passiert durch die fortschreitende Säkularisierung unserer Gesellschaft? Was geschieht mit der Altöttinger Wallfahrt, wenn die über 60-Jährigen, die heute das größte Wallfahrerpotenzial ausmachen, sterben? Wird Altötting in 20, 30 Jahren überhaupt noch Wallfahrtsstadt sein?“

Zahl der Sodalen von 12000 auf jetzt rund 9000 gesunken



Diese Frage kann mit „Ja“ beantwortet werden, die Wallfahrt ist lebendig. Und auch die MC, wenngleich seit der 400-Jahrfeier die Zahl der Sodalen von 12000 auf jetzt rund 9000 gesunken ist. In den vergangenen 25 Jahren ist viel geschehen, exemplarisch seien baulich die Renovierung der Basilika St. Anna und der Gnadenkapelle genannt. Die wichtigste Personalie war die Übergabe des Präfektenamtes von Maximilian Posch an Stefan Burghart 2011. Präses ist Br. Georg Greimel. Ferner haben das Bistumsblatt und der Altöttinger Liebfrauenbote fusioniert. Man dürfe dankbar auf 425 Jahre MC zurückblicken, sagt Präfekt Stefan Burghart, doch „diese lange Zeit des Bestehens ist uns Auftrag genug, frohgemut und zuversichtlich in die Zukunft zu gehen“.

− red/ecs



DAS PROGRAMM

Am Samstag, 9. März, ist ab 18.30 Uhr Rosenkranz im Kongregationssaal, anschließend Festkonvent. Der Festgottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx am Sonntag, 10. März, beginnt um 9 Uhr in der Basilika St. Anna. Nach der Lebensweihe und den Neuaufnahmen folgen am Ende des Gottesdienstes die Grußworte der Ehrengäste. An die Messe schließt sich eine Eucharistische Prozession über den Kapellplatz an mit Statio vor der Gnadenkapelle und Eucharistischem Segen. Im Kultur + Kongress Forum ist anschließend lockeres Beisammensein und Verköstigung.