Biathlon
Johannes Kühn will einfach so weitermachen – Tüßlinger startet mit Sprint in Nove Mesto in seine fünfte WM

09.02.2024 | Stand 09.02.2024, 17:04 Uhr

Die Zitterdisziplin von Johannes Kühn ist das Stehendschießen. Hier nimmt der Tüßlinger beim Training in Nove Mesto, wo zuletzt schwierige Wind- und Wetterverhältnisse herrschten, die Scheiben ins Visier. − Foto: Kevin Voigt

Biathlet Johannes Kühn hat seine schier chronische Schwäche im Stehendschießen in dieser Saison deutlich besser in den Griff bekommen und liefert wesentlich konstanter Ergebnisse im Spitzenbereich ab. Am Samstag, 10. Februar, um 17.05 Uhr nimmt der Tüßlinger in Nove Mesto bei seiner fünften WM-Teilnahme im Sprint über 10 Kilometer die Scheiben ins Visier und will sich mit einem guten Ergebnis auch die Teilnahme am Verfolgungsrennen über 12,5 Kilometer am Sonntag, 11. Februar, um 17.05 Uhr sichern.

Bei der WM-Generalprobe in Antholz erzielte der 32-Jährige als Rangdritter im verkürzten Einzel über 15 Kilometer seinen ersten Solo-Podestplatz dieses Winters, die Formkurve scheint also zu stimmen. Es gehe ihm gut, er fühle sich fit und bereit, lässt der Mann vom WSV Reit im Winkl wissen: „Die Vorbereitung in Ridnaun hat gepasst und wir konnten gut trainieren.“ In Nove Mesto, wo nur ein dünnes weißes Band durch die grüne Landschaft führt, seien die Einheiten dagegen witterungsbedingt ein wenig problematisch, „weil die Strecken sehr weich und tief und auch teilweise komplett gesperrt sind.“ Das mache ein geregeltes Training kaum möglich. Einige DSV-Skijäger, darunter auch Kühn, sind somit erst extra spät aus Südtirol nach Tschechien gereist. „Ich wollte der dort schon absehbaren Situation noch für ein paar Tage aus dem Weg gehen“, erklärt der aktuell Neuntplatzierte des Gesamtweltcups.

Und was hat sich Kühn nun für den Saisonhöhepunkt vorgenommen? „Ich will möglichst gute Rennen machen und werde versuchen, es möglichst wie jedes andere Rennen anzugehen. Und dann muss man schauen, wofür es reicht.“ Sicher werden auch, so der Spitzensportler aus dem Landkreis Altötting weiter, die Bedingungen, das Material und die Startnummer eine Rolle spielen: „Und etwas Glück braucht man sowieso auch immer. Schön wäre es, mal bei einer Siegerehrung dabei zu sein, da muss aber dann sicher alles passen.“

Da es in der Vysocina-Arena mit den steilen Tribünen hinter dem Schießstand ohrenbetäubend laut werden kann, wird das Schießen zu einem speziellen Test – vor allem für die Nerven. Dass die Wettkämpfe am frühen Abend unter Flutlicht ausgetragen werden, gilt als zusätzliche Herausforderung. Kühn jedenfalls freut sich, dass es nun auch für ihn losgeht. Sein Rezept: „Versuchen, alles so zu machen wie immer, das hat bisher ganz gut geklappt.“