Spitzenspiel der Bayernliga Süd
In Augsburg geht es um Platz 1 – Setzt Erlbach bei den Schwaben zum Überholen an?

10.05.2024 | Stand 10.05.2024, 18:05 Uhr

Mit dem Erlbacher Leonhard Thiel (Mitte) und Jonas Greppmeir von Schwaben Augsburg treffen zwei der besten Torjäger der Bayernliga Süd aufeinander. − Foto: Zucker

Zum letzten Mal in der laufenden Saison der Fußball-Bayernliga Süd geht der SV Erlbach am Samstag, 11. Mai, auf Reisen. Der Holzlandklub, der als DIE Überraschung dieser Spielklasse gilt, ist um 14 Uhr beim TSV Schwaben Augsburg im Ernst-Lehner-Stadion zum Spitzenspiel Erster gegen Zweiter zu Gast.

Die Vorentscheidung um den Titel steht bevor in Liga 5. „Das ist für uns sowas wie ein kleines Endspiel. Wir freuen uns unglaublich darauf“, sagt SVE-Teamchef Hans Grabmeier. Vor der Saison hätte niemand seine Erlbacher da oben erwartet, Augsburg freilich ebenso wenig. Die Schwaben, die gerade offensiv sehr variabel aufstellen können, führen mit 64 Punkten das Feld der 18 Mannschaften an. Die Gäste haben nur einen Zähler weniger und zudem – was am Ende zum entscheidenden Faktor werden könnte – das Hinspiel mit 2:1 für sich entschieden und damit gute Karten bei der Ermittlung des direkten Vergleichs.

Im Topspiel kommt es auch zum Duell von zwei der besten Torjäger der Liga: Mit 18 Treffern auf Platz 2 liegt der Augsburger Jonas Greppmeir, ein Tor dahinter findet sich Leonhard Thiel von den Erlbachern. Besser als die beiden ist nur Nico Karger vom TSV Landsberg, der schon 20 Mal vollstreckt hat.

Der SVE verzichtet zwar – wie berichtet – auf den Aufstieg, will aber trotzdem Meister werden. Im Vergleich zum jüngsten 2:1 über den TSV 1860 MünchenII werden die Gäste nahezu mit dem identischen Personal anreisen. Nur Erich Kirchgessner (Prellung) muss passen, der Einsatz von Bernd Eimannsberger (Knie) ist fraglich. Viele Gründe zu großen Änderungen in der Startelf sind nach dem starken Auftritt gegen die Junglöwen kaum erkennbar. Taktische Überlegungen könnten aber eine Rolle spielen im Gedankenspiel des Trainerteams. Als „extrem positiv“ bezeichnet Grabmeier unterdessen die Rückkehr von Lukas Lechner in die Mannschaft. Zuletzt kam der lange verletzte Spielertrainer nach 80 Minuten in die Partie und deutete seine besondere Rolle gleich an. „Er tut uns unheimlich gut. Gerade gegen Ende eines Spiels ist es oft unglaublich wertvoll, wenn man nochmal so viel Erfahrung auf den Platz bringen kann“, so der Funktionär.

Die Spielweise des Tabellenführers, bei dem mit Bastian Kurz ein Unterneukirchner im Kader steht, lässt sich ein Stück weit am Torverhältnis ablesen. Hinten nicht ganz so sattelfest wie der SVE, vorne dagegen um Längen erfolgreicher. Die Lechner-Elf hat in 32 Spielen 46 Mal getroffen, Augsburg schon 74 Mal. Nur Landsberg (79) durfte noch öfter ein Tor bejubeln. Soll heißen: Da rollt was zu auf die Hintermannschaft der Erlbacher, in der neben Johannes Maier (Kreuzbandriss) erneut auch Alexander Fischer wegen seiner Rotsperre fehlen wird. Grabmeier dazu: „Das eine ist die rote Karte, aber dass der Hannes seine Karriere jetzt so beenden muss, ist tragisch. Er fehlt uns enorm. Als Spieler, aber auch als Typ, der immer vorangeht – auf und auch neben dem Platz.“

Unterdessen laufen die Planungen für die kommende Saison auf Hochtouren, der Kader wird ein deutlich verändertes Gesicht haben. Die Abgänge von Tobias Hofbauer und Alexander Gordok (beide zum SV Wacker Burghausen) sind längst bestätigt. Dass neben Maier auch Eimannsberger aufhört, ist bekannt und bei Sebastian Hager zeichnet sich ab, dass er in der Vorrunde berufsbedingt nicht oder allenfalls sporadisch zur Verfügung stehen wird. Im Gegenzug sollen mehrere Neuzugänge bereits beim Holzlandklub unterschrieben haben, die Namen will der Verein aber erst nach Saisonende bekannt geben.

− cze