Ehejubiläum in Racherting bei Halsbach
Hannelore und Erich Bachmann feiern Diamanthochzeit: Geheiratet wurde damals bei minus 15 Grad

23.02.2024 | Stand 23.02.2024, 19:00 Uhr
Rosi Spielhofer

Zur Diamanthochzeit von Hannelore und Erich Bachmann überbrachte Bürgermeister Martin Poschner (rechts) die besten Wünsche im Namen der Gemeinde. − Foto: Spielhofer

„Jeder muss den anderen akzeptieren, so wie er ist, dann klappt auch eine Ehe.“ So sehen Hannelore und Erich Bachmann aus Racherting ihr Eheglück. Es währt schon seit 60 Jahren. Zur Diamanthochzeit gratulierte Bürgermeister Martin Poschner und überbrachte dem Jubelpaar die besten Wünsche im Namen der Gemeinde.

Hannelore und Erich Bachmann sind heute 79 und 83 Jahre alt. Sie sind glücklich und dankbar für die schöne gemeinsame Zeit in Liebe. Kennengelernt hatten sie sich bei der Arbeit im Werk Weiding. „Es war eine Liebe am Arbeitsplatz“, erzählt Hannelore Bachmann. Schon bald war klar, den Partner fürs Leben gefunden zu haben. Am 14. Februar 1964 ging es zum Standesamt in Polling, den kirchlichen Segen erhielt das junge Brautpaar in Flossing. Anzumerken wäre, dass damals noch richtiger Winter war. Bei der Hochzeit hatte es minus 15 Grad Celsius.

Schwieriger Start ins Leben



Der Start ins Leben der beiden war alles andere als gut. Hannelore Bachmann, geborene Schön, stammt aus Olmütz in der Tschechoslowakei. Bei der Vertreibung der Familie nach dem Krieg war sie zwei Jahre alt. Mit ihrer Mutter und den fünf Geschwistern kam sie zunächst in ein Auffanglager nach München, danach ging es auf einem schmutzigen Lastwagen nach Hirten. Dort fand die kinderreiche Familie Schön ein neues Zuhause. Die kleine Hannelore ging in Margarethenberg zur Schule, danach lernte sie Verkäuferin im Lebensmittelgeschäft Kellerer in Altötting. Die weiteren Arbeitsplätze waren im Werk Weiding und viele Jahre in einer Näherei in Polling.

Erich Bachmann erzählte eine ganz andere, tragische Lebensgeschichte. Als er vier Wochen alt war, setzte ihn seine junge Mutter in einem Privatgarten in Übersee am Chiemsee aus. Es war bei Familie Bachmann, die das Baby behielt und den Buben bei der Einschulung adoptierte. „Es ist schwer, nicht zu wissen, wer man ist“, bedauert Erich Bachmann voller Wehmut. Er arbeitete im Werk Weiding und bis zur Rente bei der Bahn am Ostbahnhof in München.

Lange Zeit lebten Bachmanns in Polling. Sie haben sich dem örtlichen Schützenverein angeschlossen und gingen gern zum Tanzen. Im Jahr 2006 übersiedelten sie dann aber nach Halsbach in den Weiler Racherting. Zur Familie gehören eine Tochter, ein Sohn, die Schwiegerkinder und zwei Enkel.

− rs