Ermittlungen laufen
Großschleusungen in Burghausen vereitelt – 43 Menschen an Behörden übergeben

11.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:43 Uhr

In einem Ford Transit befanden sich am Donnerstag 26 geschleuste türkische Staatsangehörige auf engstem Raum. −Foto: Bundespolizei

Gleich zwei Großschleusungen sind der Bundespolizei am Mittwoch beziehungsweise am Donnerstag in Burghausen (Landkreis Altötting) ins Netz gegangen. Dabei haben die Beamten insgesamt 43 Personen ohne gültige Grenzübertrittspapiere festgestellt.



Beamte der Bundesbereitschaftspolizei stoppten laut Mitteilung am Mittwoch zwei Fahrzeuge mit slowakischer Zulassung, kurz nachdem diese über die Alte Brücke in Burghausen eingereist waren. Beide Fahrer wiesen sich ordnungsgemäß mit ihren slowakischen Identitätskarten aus.

13 Menschen auf acht Sitzplätzen



Während sich der Fahrer eines Kombis allein im Fahrzeug befand, stellten die Fahnder in dem Begleitfahrzeug, einem Kleinbus, der lediglich über neun Sitze verfügt, insgesamt 17 ausweislose türkische Staatsangehörige fest. Vier von ihnen mussten im Kofferraum ausharren, die restlichen 13 Personen mussten sich zusammengepfercht acht Sitzplätze teilen. Wegen des Verdachts einer Schleusung nahmen die Bundespolizisten alle Personen mit zur Dienststelle. Dort konnten die Ermittler dem Fahrer des Kombis eine Beteiligung der Schleusungshandlung nachweisen.

Nach einer Vorführung beim Richter mussten die beiden Slowaken die Untersuchungshaft antreten. Sie müssen sich nun wegen Einschleusens von Ausländern unter gesundheitsgefährdenden Begleitumständen verantworten. Die Geschleusten wurden teilweise an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge weitergeleitet oder wurden an die österreichischen Behörden übergeben.

Kontrolle: Fahrer gibt Gas



Bei einer Kontrolle am Donnerstagabend kurz vor 23 Uhr beobachtete eine Streife der Bundespolizei einen geschlossenen Ford Transit bei der Einreise über die Neue Brücke in Burghausen. Als die Beamten die Anhaltesignale und schließlich das Blaulicht anschalteten, gab der Fahrer Gas. Auf Höhe der Bushaltestelle Alter Bahnhof gelang es der Streife, den Transporter zu stoppen.

Während der Fahrer auf Nachfrage seine georgischen Dokumente aushändigte, erfolgte von seiner Beifahrerin, die einen Kleinkind im Arm hielt, keine Reaktion. Als der Georgier nach Aufforderung der Polizisten die Ladetür öffnete, fanden die Beamten insgesamt 26 geschleuste türkische Staatsangehörige auf engstem Raum - stehend, liegend und sitzend - auf der Ladefläche vor. Laut Polizei waren glücklicherweise alle Personen trotz der räumlichen Enge wohlauf.

Auch gegen den Georgier hat die Bundespolizeiinspektion Freilassing Ermittlungen wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Bedingungen eingeleitet. Er muss sich im Laufe des heutigen Tages ebenfalls vor Gericht verantworten. Die Entscheidung über den weiteren Verbleib der Geschleusten steht noch aus.

Unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein werden in beiden Fällen die weiteren Ermittlungen geführt.

− nm