Am Dienstag in Kleinostheim
Gelungener Auftakt mit acht Einzelsiegen: Wacker-Ringer setzen sich mit 19:6 gegen Greiz durch

02.10.2023 | Stand 02.10.2023, 10:07 Uhr

Ali-Pasha Umarpashaev lieferte sich mit Greizer Nicolai Grahmez einen spektakulären Kampf, den der Burghauser für sich entschied. − Foto: Zucker

Auftakt gelungen für die Ringer des SV Wacker Burghausen in der Bundesliga Ost: Der SVW feierte in der Sportparkhalle einen souveränen 19:6-Erfolg gegen den RSV Rotation Greiz. Dabei verbuchten die Gastgeber acht Einzelsiege.

Der SVW war gewarnt, schließlich hatten die Thüringer am Vorabend Titelanwärter SC Kleinostheim beim 11:12 im Heimduell am Rande einer Niederlage. Den Kampfabend eröffnete Givi Davidovi in der Gewichtsklasse bis 57kg Freistil. Sein Gegner, der junge Ibragim Galamatov, wehrte sich nach Kräften, musste jedoch schon frühzeitig die Überlegenheit des Wackerianers anerkennen. Mit schönen Beinangriffen und kraftvollen Durchdrehern punktete Davidovi ein ums andere Mal und holte vier Zähler für sein Team. Im Greco-Schwergewicht traf Ramsin Azizsir auf den Rumänen Alin Alexuc-Ciurariu. Der Greizer Topathlet, der satte 30kg mehr auf die Waage brachte, konnte seinen Gewichtsvorteil vor allem im Standkampf taktisch geschickt einsetzen. Azizsir kämpfte bravourös und gab bei seiner 0:4-Niederlage am Ende nur zwei Mannschaftspunkte ab.

Akhmed Magamaev nach Kreuzbandriss zurück

Im Limit bis 61kg kam es zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen Wackers Fabian Schmitt und Denis-Florin Mihai. Der Rumäne hatte die vorangegangenen zwei Duelle für sich entscheiden, diesmal ließ Schmitt von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer die Matte als Sieger verlassen wird. Der Burghauser Greco-Spezialist wurde nach einer Spitzenleistung verdienter 3:2-Punktsieger. Nachdem sich Akhmed Magamaev im letzten Kampf der Vorsaison das Kreuzband gerissen hatte, feierte er nun nach achtmonatiger Pause sein Comeback. Nach verhaltenem Beginn schaltete er einen Gang hoch, punktete wie gewohnt mit schnellen Beinangriffen gegen Sebastian Wendel und wurde nach gut vier Minuten technisch überlegener Punktsieger. Im letzten Kampf vor der Pause konnte Cheftrainer Eugen Ponomartschuk in der Gewichtsklasse bis 66kg wieder auf Magomed Kartojev zurückgreifen. Der junge Burghauser, der im vergangenen Jahr eine ganz starke Saisonleistung ablieferte, ehe er sich kurz vor den Playoffs das Sprunggelenk brach, kehrte wieder auf die Matte zurück. Gegen Moritz Langer bestimmte er den Kampf, geriet dann jedoch kurz vor der Pause nach einer Unachtsamkeit mit 1:2 in Rückstand. In der zweiten Hälfte erhöhte Kartojev noch einmal die Schlagzahl, punktete zweimal mittels Beinangriff und setzte sich mit 6:2 nach Punkten durch. Damit ging der SVW mit einer komfortablen 11:2-Führung in die Kabine.

Bis 86kg griechisch-römisch holte sich der amtierende Drittplatzierte der Europameisterschaften in Burghauser Diensten, Roland Schwarz, gegen Maxi Besser einen 6:5-Punktsieg. In der 71-kg-Klasse ging der vierfache Deutsche Meister Witali Lazovski für Burghausen auf die Matte. Das erwartete Aufeinandertreffen mit Altmeister Christian Fetzer kam nicht zu Stande, da das Greizer Trainergespann Joel Wrensch das Vertrauen schenkte. Lazovski wurde seiner Favoritenrolle gerecht, punktete mehrfach mit spektakulären Aushebern und siegte nach gut vier Minuten technisch überlegen.

Idris Ibaev ausnahmsweise im Freistil

Danach rieben sich viele Zuschauer verwundert die Augen, als auf einmal U23-Weltmeister Idris Ibaev bis 80kg Freistil auf der Matte stand. „Wir hatten kurzfristig einen Ausfall zu verzeichnen, aber Idris ist halt ein Teamplayer, und so hat er sich stilartfremd in den Dienst der Mannschaft gestellt“, erklärt Ponomartschuk. Und Ibaev zeigte, dass er auch im Freistil gut zurechtkommt. Gegen den favorisierten Richard Schröder punktete er nach kurzem Abtasten mit zwei sehenswerten Angriffen und verwaltete diesen Vorsprung zum sicheren 4:2-Punktsieg. Der vorletzte Kampf zwischen dem seit fünf Jahren unbesiegten Ali-Pasha Umarpashaev und dem Moldawier Nicolai Grahmez sollte das Highlight des Abends werden. Oftmals neutralisieren sich zwei Weltklasse-Athleten, und es gibt wenig spektakuläre Aktionen zu bewundern. Doch das Griff-Feuerwerk, das die beiden Freistil-Spezialisten abbrannten, riss die Zuschauer von den Sitzen. Zu Beginn konnte der Wackerianer nur knapp einer Schulterniederlage entkommen, holte dann aber Zähler für Zähler auf. Die Führung wechselte mehrmals, und beide punkteten aus schier aussichtslosen Situationen. Am Ende hatte Umarpashaev mit 13:9 das bessere Ende für sich. Schließlich bekam es Mahsun Ersayin mit Roman Pacurkowski zu tun. Der Hausherr hielt gut mit, musste letztendlich die Überlegenheit des Greizers anerkennen, der damit den 19:6-Endstand fixierte. „Greiz hat im Vergleich zum Kampf gegen Kleinostheim ein paar Änderungen vorgenommen, die uns aber in die Karten spielten. Deshalb auch das hohe Ergebnis zu unseren Gunsten. Größtenteils bin ich mit der Leistung unserer Mannschaft zufrieden, aber wo wir tatsächlich stehen, werden wir am Dienstag gegen Kleinostheim und Samstag gegen Lichtenfels sehen“, so Eugen Ponomartschuk mit Blick auf die bevorstehenden Kämpfe.

Bereits am Dienstag, 3. Oktober, gastieren die Burghauser um 15 Uhr beim in Kleinostheim. Die SC-Verantwortlichen haben ihre Mannschaft in der Sommerpause nochmals signifikant verstärkt, sodass es zu einem der spannendsten Mannschaftskämpfe der Saison kommen kann. Aktuell nimmt Kleinostheim nach zwei absolvierten Duellen Rang 1 in der Tabelle ein – dicht gefolgt vom SV Wacker auf dem 2. Platz.

− rh