Da war deutlich mehr Leidenschaft und mehr Derby-Feuer als beim Gegner: Der SV Erlbach hat das Derby der Fußball-Bayernliga Süd am Dienstagabend gegen den SV Kirchanschöring dank einer starken Leistung völlig verdient 1:0 (1:0) für sich entschieden. Trotz eines deutlichen Erlbacher Chancenplus’ blieb die Partie allerdings bis zum Schluss spannend.
„Kirchanschöring war in Durchgang eins schon etwas spielbestimmend, aber wir hatten die besseren Möglichkeiten“, fasste nach dem Spieler Erlbachs Trainer Lukas Lechner zusammen. „Nach der Pause sind wir kurzzeitig etwas unter Druck geraten, konnten uns aber gut befreien. Wir haben hinten eigentlich nichts zugelassen und als Mannschaft super gearbeitet“, analysierte der Coach. Freilich hätte man das Spiel früher entscheiden müssen, aber der Coach lobte auch seine Angreifer: „Sie haben enorm viel gegen den Ball gearbeitet, das war heute großartig von allen.“
Vor einer stattlichen Kulisse von 1000 Zuschauern ließen sich beide Mannschaften trotz Dauerregens, der 40 Minuten anhielt, nicht beeindrucken und zeigten ein abwechslungsreiches, intensives Bayernliga-Spiel. Die Gastgeber präsentierten sich dabei in der Offensive strukturierter und erarbeiteten sich so ein Übergewicht an Torgelegenheiten. Eine der eher schwierigen nutzt Simon Hefter zur verdienten Führung für die Mannschaft von Trainer Lukas Lechner. Sein Schuss aus 16 Metern Torentfernung schlägt unerreichbar für Keeper Egon Weber im Winkel des SVK-Gehäuses ein (22.). Zwar waren es die Kirchanschöringer, die mit einer Doppelchance den Pulsschlag auf den Zuschauertribünen erstmals hochgetrieben hatten (5.), doch das war nur der Weckruf für die Rot-Weißen aus Erlbach, die fortan immer besser ins Spiel fanden. Einen Schuss von Thomas Breu erwischt SVK-Keeper Weber (9.), wenig später verfehlt ein Lupfer von Leonhard Thiel das Ziel. Nach einer weiteren Torgelegenheit von Breu kurz vor der Pause haben sich die Gastgeber die Führung mehr als verdient.
Kirchanschöring erhöht nach dem Seitenwechsel den Druck, aber die ganze dicken Chancen bleiben weiter aus, weil die zündenden Ideen fehlen und Erlbach stark verteidigt. Die Gastgeber haben jetzt immer mehr Räume, spielen ihre guten Kontergelegenheiten aber oft unsauber zu Ende. Und wenn es dann klappt mit dem letzten Pass, sitzt der Abschluss nicht. Thiel vergibt gleich zweimal die dicke Chance zur Entscheidung, auch der starke Neuzugang Alexander Gordok verpasst aus Top-Position das 2:0. Einen Hefter-Schuss pariert Keeper Egon Weber stark.
Von Kirchanschöring kommt offensiv in der letzten halben Stunde gar nichts mehr. Dafür findet jetzt Erlbach immer wieder die Schnittstelle, nur das überfällige zweite Tor gelingt einfach nicht – auch Breu kann zwei Großchancen nicht nutzen. Aber das macht am Ende nichts, denn auch so ändert sich nichts mehr am völlig verdienten Erfolg der Lechner-Elf, die eine starke Derby-Leistung abliefert, aber weiter an ihrem altbekannten Abschlussproblem arbeiten muss.
