Ganztagsbetreuung an Grundschulen
Elternbefragung beendet − Nun wird Bedarfsprognose für Kreis Altötting erstellt

11.04.2024 | Stand 11.04.2024, 9:00 Uhr

Alle Kinder der ersten Klassenstufe haben ab August 2026 einen Anspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung. In den Folgejahren wird der Anspruch auf die Klassenstufen zwei bis vier erweitert, so dass ab dem Schuljahr 2029/2030 allen Kindern der ersten bis vierten Klasse der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zusteht.  − Symbolbild: dpa

Um herauszufinden, wie hoch der Bedarf an Ganztagsbetreuungsplätzen an Grundschulen im Landkreis Altötting sein wird, hat das Landratsamt – genauer gesagt: das dort angesiedelte und für die Bedarfsplanung zuständige Amt für Kinder, Jugend und Familie – eine Elternbefragung in Auftrag gegeben.



Diese ist einer von mehreren Bausteinen, um eine Bevölkerungsprognose im Rahmen der Bedarfsplanung zur Kindertagesbetreuung im Landkreis Altötting zu erstellen, erklärt Landratsamtssprecher Dr. Robert Müller auf Nachfrage der Heimatzeitung. Weitere Bestandteile sind Datenerhebungen bei Einwohnermeldeämtern, die Abfrage der Bauvorhaben in allen Kommunen sowie die Verteilung von Fragebögen an allen Grundschulen und KiTa-Einrichtungen im Landkreis. Hintergrund ist die stufenweisen Einführung des bundesweiten Ganztagsanspruchs ab dem Schuljahr 2026/2027 für Grundschüler. Zugrunde liegt das Ganztagsförderungsgesetz (GaFÖG).

„Bedarfsprognose soll Kommunen bei Planung unterstützen“



„Die entstehende Bedarfsprognose soll die Kommunen im Landkreis bei der Vorhabenplanung und konkreten Umsetzung des Rechtsanspruchs unterstützen. Dabei ist eine Beteiligung der Elternschaft fachlich notwendig und gesetzlich vorgesehen“, sagt Dr. Robert Müller.

Über die Befragung informiert wurden die Eltern seitens der Grundschulen und Kindertageseinrichtungen. Auch Jugendsozialarbeitinnen und -arbeiter an Schulen (JaS) halfen mit.

Durchgeführt hat die Elternbefragung Dr. Herbert Tekles vom Unternehmen Demosplan (Demografische und soziale Planungen) mit Sitz in Pocking in Zusammenarbeit mit der örtlichen Jugendhilfeplanung.

Die Online-Umfrage war von Ende Januar bis Abschluss der Osterferien freigeschaltet. Sie bestand laut Dr. Robert Müller aus 17 Themenblöcken mit einzelnen Fragen zu den eigenen familiären Verhältnissen und den damit verbundenen Wünschen oder Bedürfnissen im Hinblick auf eine ganztägige Betreuung.

Elternfragebogen wurde für etwa 5800 Kinder beantwortet



2800 Eltern-Antworten wurden registriert. „Das entspricht in etwa der doppelten Anzahl an Kindern im Alter zwischen null und zehn Jahren, das heißt der Elternfragebogen wurde für etwa 5800 Kinder beantwortet. Dies ist ein sehr guter Wert“, bilanziert der Behördensprecher.

Aktuell arbeitet Dr. Herbert Tekles von Demosplan die Daten aus, erstellt dann eine Prognose und eine Darstellung des Handlungsbedarfs. Wie hoch der Bedarf an Ganztagsbetreuungsplätzen an Grundschulen im Landkreis Altötting ist und wo es Handlungsbedarf gibt, kann deshalb aktuell noch nicht beantwortet werden. Die weiteren Schritte werden im Anschluss festgelegt. Abschließend werden die Ergebnisse an die jeweiligen Kommunen weitergegeben und können dort als Grundlage für etwaige Maßnahmen dienen.