Burghausen
Die Nummer drei ist 102

Ella Strobel feiert 102. Geburtstag im Kreis der Familie – Im Seniorenheim gut umsorgt

04.01.2024 | Stand 04.01.2024, 17:42 Uhr

Zweiter Bürgermeister Norbert Stranzinger (v.l.), Tochter Irmgard Teich, Sohn Helmut Strobel, Tochter Rosemarie Yassouridis und Seniorenreferent Heinz Donner kamen am Mittwoch vorbei und wünschten Jubilarin Ella Strobel alles Gute. − Foto: privat

Ella Strobel hat am Mittwoch im Kreis ihrer Familie ihren 102. Geburtstag im Seniorenheim Georg-Schenk-Haus gefeiert. Dort wird sie seit Sommer 2019 umsorgt. Um 11 Uhr kamen die ersten Gäste: Tochter Irmgard Teich mit Ehemann Klaus, Tochter Rosemarie Yassouridis (alle aus München), und Sohn Helmut aus Burghausen. Vor der Jubilarin stand bereits ein großer Blumenstrauß vom Heim auf dem Tisch.

Etwas später stießen der Zweite Bürgermeister Norbert Stranzinger und Seniorenreferent Heinz Donner dazu. Neben Glückwünschen hatten sie für die Jubilarin einen Blumenstrauß dabei. Da nun ein paar Altstädter und Ehemalige solche bei Sekt und Gebäck beisammensaßen, ergaben sich lustige und interessante Gespräche über Personen und Begebenheiten der gemeinsamen Kindheit und Jugend in den 50er und 60er Jahren. Kartengrüße kamen von Verwandten aus Mecklenburg, ihrer Heimat, aus Poing bei München sowie vom evangelischen Pfarramt.

Der zweite Teil der Feier stieg am Nachmittag in der Cafeteria des Heims, wo eine Torte und Kaffee auf einem gedeckten Tisch bereitstanden. Nun erweiterte sich die Zahl der Gäste um die zweitälteste Enkelin Alexandra Bischlager mit Ehemann und den drei Kindern Anna (acht Jahre), Helena (drei) und Leo (eins). Die Fröhlichkeit der Urenkel der Jubilarin erfreute offensichtlich alle Gäste der Cafeteria, vor allem aber das Geburtstagskind. Die übrigen Verwandten konnten zum Teil krankheitsbedingt, zum Teil berufsbedingt nicht anreisen; sie feiern den besonderen Geburtstag an einem der nächsten Wochenenden mit der Jubilarin nach.

Mit ihren 102 Jahren gehört Ella Strobel zu einem exklusiven Club von Burghausern, die die Hundert-Jahr-Marke überschritten haben. Nach Informationen des Einwohnermeldeamtes gibt es aktuell zwei Burghauser, die älter sind – eine Frau ist Jahrgang 1922, eine Jahrgang 1920. Fünf 100. Geburtstage stehen – Stand jetzt – heuer noch an.

Ella Strobel stammt aus Mecklenburg-Vorpommern und ist auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Nähe von Lübeck aufgewachsen, auf dem sie mitarbeitete. In der Hansestadt lernte sie ihren späteren Ehemann Karl Strobel kennen, der dort im Krieg als Flugzeugingenieur stationiert war. Als der Krieg vorbei war, musste er zurück in seine Heimat nach Burghausen und zu seiner Ingenieursstelle bei Wacker. Ella Strobel blieb in der damaligen sowjetischen Besatzungszone im Nordosten des Landes. Das Paar verlor sich nicht aus den Augen. Als 1949 am Weltfriedenstag für einen Tag die Grenzen offen waren, nutzte Ella die Gelegenheit und fuhr nach Burghausen. Noch im selben Jahr heirateten sie und Karl Strobel. Drei Kinder gingen aus der Ehe hervor; die Familie wurde in Strobels Elternhaus, am Fuße der Burg, sesshaft. Das blieb auch nach dem Tod ihres Mannes 1983 so, denn Ella Strobel hatte in der Salzachstadt ihre neue Heimat gefunden.

− red/jor