Arsen Harutyunyan zählte in der Bundesliga-Saison 2023/24 zu den erfolgreichsten Punktesammlern im Ringer-Team des SV Wacker Burghausen. Bei seinen insgesamt elf Einsätzen in den Gewichtsklassen bis 61kg und bis 66kg konnte der 24-jährige Armenier über die gesamte Runde hinweg seine weiße Weste bewahren. Vor allem in der entscheidenden Playoff-Phase um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft war Harutyunyan eine der tragenden Säulen und hatte einen großen Anteil am fünften Titelgewinn. Nun hat er seinen Vertrag in Burghausen verlängert.
Herr Harutyunyan, herzlichen Glückwunsch zum vierten Europameister-Titel und ersten Titelgewinn mit dem SV Wacker Burghausen in der deutschen Ringer-Bundesliga. Sie haben vor Kurzem in Burghausen den Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Wie waren Ihre Eindrücke in der abgelaufenen Saison?
Arsen Harutyunyan: Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich habe in der Saison 2023/24 zum ersten Mal in der deutschen Ringer-Bundesliga teilgenommen. Das war eine neue Erfahrung, die mehr sehr viel gegeben hat – ich bin dadurch stärker geworden. Auch dieses Jahr will ich unbedingt wieder mit Burghausen an den Start gehen, weil ich mir generell das Mannschaftsringen sehr gefällt und ich mich hier sehr wohl fühle. Das Team in Burghausen hält immer zusammen, und die Trainer sind fachlich kompetent. Das gefällt mir sehr. Ich möchte auch in dieser Saison wieder Meister werden.
Sie verfügen trotz des jungen Alters bereits über unglaublich viel Erfahrung. Wie sind Sie zum Ringen gekommen, und warum begeistert Sie diese Sportart so sehr?
Harutyunyan: Ich ringe seit meinem sechsten Lebensjahr, mein erstes Training absolvierte ich in meiner Heimatstadt Masis. Mein Vater brachte mich zum Ringen, und ich betreibe diesen Sport seit nunmehr 18 Jahren. Ich liebe den Ringsport – er ist Teil meines Lebensstils und gehört für mich einfach dazu.
Wie kann man sich Ihr Leben in Armenien abseits der harten Trainingseinheiten vorstellen?
Harutyunyan: Ich bin verheiratet und habe eine sehr kluge Frau, die mich immer unterstützt und mir zur Seite steht. Mit ihr zusammen habe ich eine Tochter – seit ihrer Geburt ist mein Leben viel schöner geworden. Ein Leben ohne Lernen kann ich mir nicht vorstellen und habe an zwei Universitäten meinen Abschluss mit Auszeichnung gemacht. Derzeit studiere ich an der Staatlichen Wirtschaftsuniversität Armeniens, an der Fakultät für Marketing und Unternehmensorganisation. Ich liebe den Unternehmenssektor und beschäftige mich schon länger mit dem Bauwesen, konkret mit dem Bau von Wohnungen. In diesem Sektor möchte ich in Zukunft auch weiter tätig sein. Darüber hinaus haben wir auch einen Familienbetrieb − eine Fischfarm –, die wir gemeinsam betreiben. In meiner Freizeit unternehme ich gerne extreme Ausflüge, da ich ein großer Adrenalinjunkie bin.
Welchen Tipp, der Ihnen selbst geholfen hat, würden Sie einem jungen Sportler mit auf den Weg geben?
Harutyunyan: Ich bin ja selbst noch ein junger Sportler und habe viele Ziele, die ich erreichen möchte. Ich denke, dass nichts unmöglich ist, wenn man ein Optimist ist. Man muss – meiner Erfahrung nach – einfach daran glauben, dass alles so sein wird, wie man es sich wünscht, und hart daran arbeiten.
Interview: Roman Hölzl
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