Altötting / Neuötting
Ein Fest an der einst umkämpften Schnittstelle

„Städtebeben“: Anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung vor 1275 Jahren feiern Altötting und Neuötting am 15. Juli

07.05.2023 | Stand 07.05.2023, 15:56 Uhr

Sie stellten das Programm des Städtebebens vor: die Bürgermeister von Altötting und Neuötting, Stephan Antwerpen (2. von links) und Peter Haugeneder (3. von links), sowie die Vereinsreferenten Wolfgang Sellner (links) und Patrick Wurm (rechts). −Foto: Hölzlwimmer

Wie genau es abgelaufen ist, darüber gibt es viele, bisweilen auch glorifizierte Mutmaßungen. Irgendwie jedenfalls müssen die Altöttinger und Neuöttinger Buben, die in den 1950er-Jahren ihre Raufhändel ausgetragen haben, in den Gries, den Schauplatz ihrer Auseinandersetzungen, gekommen sein. Die einen, die Altöttinger, dürften sich von Süden genähert haben, die anderen, die Neuöttinger, von Norden. Dann ging es zur Sache...

Das ist inzwischen viele Jahrzehnte her. Nun steht ein Revival bevor – allerdings mit einem ganz anderen, ausschließlich friedlichen Hintergrund: Altötting feiert heuer ein Doppeljubiläum, darunter die erste urkundliche Erwähnung vor nunmehr 1275 Jahren. Der Name „Autingas“ wurde anno 748 zum ersten Mal niedergeschrieben. Und weil „Ötting“ irgendwie die Keimzelle für beide Nachbarstädte ist, beschlossen die Verantwortlichen, anlässlich dieses historischen Anlasses ein gemeinsames Fest, das den vielsagenden Namen „Städtebeben“ bekommen hat, zu feiern. Am Samstag, 15. Juli, wird das der Fall sein, und zwar an einer Stelle, wo Altötting und Neuötting aneinandergrenzen: im Bereich des einst bei den Buben umkämpften Grieses, genauer in der Herrenmühle.

Ähnlich wie in den 50er-Jahren werden sich – dieses Mal freilich offizielle − Delegationen auf den Weg machen, die aus Altötting vom Kapellplatz aus, die aus Neuötting vom Stadtplatz aus. Im Gries werden die Festzüge zusammentreffen, dann wird gefeiert. Ganz ohne (rein sportliche) Auseinandersetzungen soll es nicht abgehen: Einige Städtevergleiche sind vorgesehen, unter anderem im Seilziehen von Stadtratsmannschaften. So jedenfalls wurde der Einstieg in das Programm skizziert, als die Bürgermeister von Altötting und Neuötting, Stephan Antwerpen und Peter Haugeneder, sowie die Vereinsreferenten der Nachbarstädte, Wolfgang Sellner und Patrick Wurm, dieses am Freitag am Ort des Geschehens, in der Herrenmühle, vorstellten. Bürgermeister Stephan Antwerpen bezeichnete es als „ganz tolle Sache“, dass ein gemeinsames Fest gefeiert wird. Sein Amtskollege Peter Haugeneder sagte, die Mitte zwischen den Städten sei der denkbar beste Platz für das Städtebeben.

Das Programm ist so breit konzipiert, dass für Gäste jeden Alters etwas dabei ist. Dies gilt auch zeitlich: Das Fest beginnt mit einem Familien- und Sportnachmittag und mündet in eine Partynacht. Kulinarisch wird viel aufgeboten, sechs Foodtrucks werden vor Ort sein, dazu alle drei Brauereien aus Altötting und Neuötting.

Wolfgang Sellner wies auf das sportliche Programm hin, zu dem neben dem besagten Seilziehen auch ein Menschenkicker – an dem Altötting Revanche nehmen wolle für die jüngste Niederlage im Fußballderby – sowie Tischtennis und Cornhole gehören. Und Patrick Wurm sagte, dass in erster Linie der Zusammenhalt der Städte gefeiert werden solle, zudem aber auch ein karitativer Zweck auserkoren worden sei. Mittels eines Benefizlaufes auf einer 1,2 Kilometer langen Runde durch das Gries soll möglichst viel Geld zusammenkommen, das der Stiftung WeltKinderLachen zur Verfügung gestellt werden wird.

Zudem wird eine Bühne aufgebaut, auf der Programm im Halbstundentakt geboten wird. Dort treten etwa der Neuöttinger Spielmannszug, die Musikkapelle Altötting, die örtlichen Trachtenvereine, Katka’s Dance Academy und die ANTHA auf. Der Altöttinger Stadtrat Marco Keßler sowie der Neuöttings Feuerwehrvorstand Franz Xaver Anders werden als Moderatoren durch den Nachmittag führen. Für die Unterhaltung der Kleinsten sorgen Suibamoond mit Kinderschminken und Zauberclown Rudolpho. Den Abschluss des Sommerfestes bildet der Auftritt der Band „Kontrollverlust“ ab 19 Uhr.

− sh


Detaillierte Informationen zum gemeinsamen Fest der Nachbarstädte sind unter www.altoetting.de/tourismus/entdecken-erleben/staedtebeben nachzulesen.