Burgkirchen/Alz
Echte Volksmusik erfüllt das Bürgerzentrum

140 Zuhörer beim Burgkirchner Frühjahrssingen – Hans Riederer bringt Brauchtum und Mundart nahe

24.03.2024 | Stand 25.03.2024, 11:52 Uhr

Die sieben Mitglieder der „Liachtmess-Musi“ (nicht alle im Bild) verbindet eine Musikantenfreundschaft, die teilweise bis in die Achtzigerjahre zurückreicht. Nahezu ausschließlich geben sie eigene Stücke zum Besten. − Foto: Gerlitz

Brauchtum, Beschaulichkeit und Gemütlichkeit prägten das Burgkirchner Frühjahrssingen am Samstagabend im Bürgerzentrum. Vier Musikantengruppen brachten dabei echte Volksmusik zu Gehör und der Sprecher Hans Riederer unterhielt zwischen den Musikstücken mit interessanten und amüsanten Erzählungen darüber, wie anno dazumal die Osterzeit begangen wurde.

Christiane Kreilinger, die diese Gemeindeveranstaltung organisiert hatte, rief in Erinnerung, dass das „Burgkirchner Frühjahrssingen & Musizieren“ schon zum 24. Mal stattfindet. Im Namen der Gemeinde Burgkirchen/Alz sprach Zweite Bürgermeisterin Claudia Hausner ein Grußwort und wünschte einen schönen Abend. Dieser Wunsch ging hundertprozentig in Erfüllung.

Den klangvollen Auftakt zum Frühjahrssingen lieferten die sieben Mitwirkenden der „Liachtmess-Musi“ aus dem Rottal und dem benachbarten Österreich. Sie musizierten auf der Bühne im großen Saal des Bürgerzentrums Burgkirchen in der Besetzung mit Flügelhorn, zwei Klarinetten, steirische Harmonika, Gitarre, Hackbrett und Kontrabass. Die sieben Mitglieder der Gruppe verbindet eine Musikantenfreundschaft, die teilweise bis in die Achtzigerjahre zurückreicht. Nahezu ausschließlich geben sie eigene Stücke zum Besten.

Sprecher Hans Riederer stellte fest, die Volksmusik beschreibe das Frühjahr als die schönste Jahreszeit. Dann ließ er die mehr als 140 Zuhörer im Bürgerzentrum Burgkirchen schmunzeln mit Anekdoten über „Frühlingsgefühle zweiten oder dritten Frühling“.

Anschließend brachte die „Enzian-Stubnmusi“ aus Töging den großen Saal zum Klingen. Diese Gruppe spielt seit 1995 in der klassischen „Schönauer“-Besetzung mit der Zither (Sigrid Lechner), Hackbrett (Martina Aigner) und Gitarre (Thomas Aigner) zusammen. Zum Repertoire gehören Stücke von Wolfgang Neumüller, Karl Edelmüller, Florin Pallhuber und anderen. Die „Enzian-Stubnmusi“ hört man vor allem in Kirchen, bei Hoagarten und Heimatabenden.

Mit schwungvoller Volksmusik brachten die vier Musikantinnen von „5erloa Hoiz“ Stimmung in den Saal. Diese Gruppe vereint die Bezirke Ober- und Niederbayern: Die Keimzelle der Gruppe bildeten Angelika Eberl (Kontrabass) aus Bodenkirchen und Karin Tiefenbeck (steirische Harmonika) aus Wurmsham. Bald gesellten sich Bettina und Brigitte Huber, Mutter und Tochter aus Ramsau bei Haag in Oberbayern (beide Klarinette), dazu.

Die vierte Gruppe war der „Duschlhof-Gsang“, ein Familiengesang aus Bayerbach im Rottal. Mama Barbara ist seit mehr als vier Jahrzehnten in der traditionellen Volksmusik verwurzelt. Dadurch sind die Kinder Martin, Elisabeth und Johannes schon von klein auf in die alpenländische Volksmusik gesanglich und musikalisch hineingewachsen. Besonders gerne suchen sie nach fast vergessenen Liedern und lassen solche ausgegrabenen Kulturschätze dann wieder neu erklingen.

Hans Riederer ist seit mehr als 35 Jahren Sprecher bei Volksmusikveranstaltungen. Er verbindet seine umfangreichen Kenntnisse des Althergebrachten mit hintergründigem Humor. Für seine Verdienste um Volksmusik, Brauchtum und Mundart wurde ihm vom Landkreis Dingolfing-Landau im Jahr 2011 der Kulturförderpreis verliehen.

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