Biathlon in Ruhpolding
Die Bürde des Heim-Weltcups – Johannes Kühn bleibt mit Platz 15 und 25 in Einzelrennen hinter letzten Ergebnissen

15.01.2024 | Stand 15.01.2024, 17:43 Uhr

„Bessere Platzierungen“ hätte sich Johannes Kühn bei den Heimrennen gewünscht. − F.: imago images

Für Biathlet Johannes Kühn hätte es in Ruhpolding weiter nach vorne gehen können – trotz der Bürde des Heim-Weltcups. Nach der Silbermedaille mit der Männer-Staffel blieb der Tüßlinger im Einzel und in der Verfolgung mit den Plätzen15 und 25 dann hinter den zuletzt gezeigten Leistungen. Schließlich hat er es in diesem Winter in den Einzeldisziplinen schon sieben Mal in die Top Ten geschafft.

Im Sprintrennen über 10 Kilometer zeigte der 32-Jährige eigentlich eine gelungene Vorstellung. Ein Fehler im Stehendschießen – das kann normalerweise durchaus zu einem Spitzenrang reichen. „Ich hab jeweils am Schießstand und auch auf der Strecke ein paar Sekunden liegen lassen, das summiert sich dann leider“, erklärt Kühn, der dennoch zufrieden ist. Aber: „Auch die Ski haben auf der letzten Runde etwas abgebaut.“ Und dann „machen einige Sekunden gleich relativ viele Plätze aus“. Am Ende blieb Rang15, der Rückstand auf den makellosen Gewinner Vetle Sjaastad Christiansen aus Norwegen betrug 55,1 Sekunden.

Auf der relativ leichten Schleife rund um die Chiemgau-Arena wurden zudem schnelle Laufzeiten erzielt, so dass Kühn hier seine Stärke nur bedingt ausspielen konnte. Einen Heimvorteil sieht er auf seinem Trainingsareal nicht: „Ich kenne die Strecke zwar sehr gut, bin aber im Winter auch nicht so viel da. Vom Profil her zählt sie auch nicht zu meinen Lieblingsstrecken.“

Beim Verfolger über 12,5 Kilometer legte Kühn, der in Ruhpolding wohnt, dann zunächst die ersten fünf Scheiben um. „Ärgerlich war der Fehler beim zweiten Liegendschießen, da bin ich nicht richtig in den Rhythmus gekommen“, erklärt der Starter vom WSV Reit im Winkl, der sich danach zwischen Position10 und 15 einpendelte, den Anschluss nach vorne jedoch nicht mehr herstellen konnte. Nachdem er in der ersten Stehendeinlage ein Ziel verfehlt hatte, fiel die Entscheidung beim letzten Schießen. Er habe mitbekommen, „dass vorne sehr viele Fehler geschossen wurden“, so der aktuell Rangdreizehnte der Weltcup-Gesamtwertung. Damit habe sich nochmal eine Chance auf eine deutliche Verbesserung im Klassement aufgetan. „Ich hab dann versucht, aggressiver zu schießen und wohl etwas zu viel riskiert“, verrät Kühn. Sein Plan ging nicht auf. Drei Scheiben blieben schwarz und so waren die Spitzenränge endgültig passé. Läuferisch mischte der Skijäger aus dem Landkreis Altötting mit der achten Zeit erneut bestens mit. Zudem überholte er auf der finalen Runde noch fünf Kontrahenten und kam schließlich 1:47,1 Minuten hinter dem siegreichen Johannes Dale-Skjevdal auf dem 25. Platz ins Ziel.

„Natürlich hätte ich mir eine bessere Platzierung gewünscht, die Stimmung hier im Stadion wäre schon gut gewesen dafür“, zeigt sich der Athlet vom Zoll-Skiteam nicht zufrieden mit seinem schwächsten Ergebnis dieser Saison, fügt aber an: „Es ist schon auch immer sehr speziell hier zuhause und mit der Lautstärke im Stadion. Da brauche ich schon immer noch ein, zwei Sekunden mehr, um mich auf die Scheiben zu fokussieren.“

− fa/red