Burghausen
Chemie-Olympioniken bei Wacker

Acht Teilnehmer schaffen den Sprung zum Bundesentscheid im März in Göttingen

19.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:42 Uhr

Mit voller Konzentration bei der Laborarbeit waren die Schüler des Landesseminars der Internationalen Chemieolympiade. −Foto: Wacker

Begeisterung und Wissensdurst für Naturwissenschaften brachten rund 30 Chemieschüler aus ganz Bayern mit, die vergangene Woche im Landkreis Altötting zu Gast waren. Sie hatten sich für das Landesseminar der Internationalen Chemieolympiade (IChO) qualifiziert, das die Wacker Chemie AG und der VCI Bayern seit vielen Jahren als Sponsoren unterstützen.
Das Programm des Landesseminars bei Wacker war vielfältig: Am Montag verschaffte sich die Gruppe unter Leitung von Betreuungslehrerin Marion Waldvogel und Lukas Gschwind vom Förderverein Chemieolympiade einen Eindruck vom größten bayerischen Chemiewerk. Sie besuchte die Zentrale Analytik, das Digitale Labor des Geschäftsbereichs Wacker Silicones und lernte die Werkfeuerwehr mit Feuerwache und Fuhrpark kennen. Danach büffelte die junge Forschertruppe noch an hochkomplexen Aufgaben dieses naturwissenschaftlichen Schülerwettbewerbs, um für die nächsten Auswahlstufen gerüstet zu sein.
Unter Leitung der Ausbilder Hans-Otto Donislreiter und Susanne Scheid und mit Unterstützung von angehenden Chemielaboranten ging es am Dienstag zum Experimentieren in die Laborräume des Berufsbildungswerks. Am Vor- und Nachmittag tüftelten die Nachwuchschemiker an praktischen Aufgaben und stellten 4-Acetoxy-Acetanilid durch Acetylieren von Paracetamol her. Bei der Urkundenverleihung wurden alle Teilnehmer geehrt. Acht schafften es mit beachtlicher Punktezahl in die nächste Runde und treten im März beim Bundesentscheid in Göttingen an.
Zur Belohnung durften sich die Jugendlichen am Dienstagabend zurücklehnen und gespannt dem Experimentalvortrag der Wacker-Chemiker Dr. Markus Haider und Dr. Johannes Zirzlmeier lauschen. Für die nötigen Knalleffekte sorgten Experimente am Labortisch, die im kleinen Maßstab chemische Reaktionen und Prozesse von Wacker veranschaulichten. Zu guter Letzt zauberten die Chemiker noch passend zum Valentinstag vereiste Rosen aus dem dampfenden Tiegel mit flüssigem Stickstoff.
Mit vielen Eindrücken und neuen Bekanntschaften traten die Schüler nach einer Stadtbesichtigung in Altötting am Mittwoch die Heimreise an. „Der Weg nach Südostbayern hat sich auf jeden Fall gelohnt“ waren sich Katharina Hummel und Noah Graser vom Gymnasium in Oberstdorf einig. Die Allgäuer hatten die längste Anreise, gefolgt von Schülern aus Nürnberg und Würzburg. Einen Heimvorteil hatte Alicja Pedzimaz vom Maria-Ward-Gymnasium in Altötting. Sie war bestens mit den Örtlichkeiten vertraut, da sie bereits im vergangenen Jahr ihr Berufspraktikum bei Wacker absolviert hatte.
Die Internationale Chemieolympiade (IChO) findet dieses Jahr zum 55. Mal statt. Mehr als 80 Länder nehmen an dem globalen Schülerwettbewerb teil. Über mehrere Auswahlrunden werden in unterschiedlichen Formaten Fragestellungen in Theorie und Praxis rund um die Chemie bearbeitet, teils auf Universitäts-Niveau. Die vier Bundesgewinner dürfen im deutschen Team die internationale Runde bestreiten, die dieses Jahr in der Schweiz stattfindet.