Der neue Jahrgang ist fertig
Burghauser „Gwax“ muss drei Wochen früher geerntet werden

07.05.2024 | Stand 07.05.2024, 19:00 Uhr

Die Weinbauern Thomas und Curt Pfeifenthaler (v.l.), Bürgermeister Florian Schneider mit Ehefrau Sabina und Sarah Freudlsperger, Leiterin des Umweltamts, genießen die ersten Tropfen des „Gwax“. − Foto: Stadt Burghausen

Wegen des schwülen Wetters war Anfang September 2023 am Burghauser Weinberg unterhalb der Burg Eile geboten – innerhalb weniger Stunden ernteten die ehrenamtlichen Burghauser Weinbauern die Trauben für den „Gwax“-Jahrgang 2023 ab.

„Wir mussten uns beeilen, damit die Trauben nicht faulen“, schildert Curt Pfeifenthaler, Chef der Burghauser Weinbauern. Gemeinsam mit Burghausens Bürgermeister Florian Schneider und seiner Ehefrau Sabina, Sarah Freudlsperger, Leiterin des Umweltamtes, und Thomas Pfeifenthaler verkostete Curt Pfeifenthaler vergangene Woche nicht nur das „Gwax“, sondern auch den Secco des Jahrgangs 2023.

„20 Prozent der Trauben mussten wir aussortieren“



„Wir haben drei Wochen früher als üblich geerntet, 20 Prozent der Trauben mussten wir aussortieren“, fasst Curt Pfeifenthaler zusammen. Insgesamt habe die Menge für 380 Liter Saft gereicht. „Das ,Gwax‘ 2023 hat zwölf Prozent Alkohol und circa sechs Prozent Säure.“ Mit 72 Grad Oechsle liegt es 2023 knapp an der Grenze zur Kategorie Kabinett. Grad Oechsle ist eine Maßeinheit für das Mostgewicht des unvergorenen Traubensafts. „Das ,Gwax‘ 2023 ist halb trocken bis trocken“, beschreibt Pfeifenthaler. Wie viele Flaschen des Grauburgunders sich aus der Ernte ergeben haben, bleibt geheim.

Mit dem Burghauser Secco ist der Chef-Weinbauer ebenfalls zufrieden: „Er ist spritziger als der Jahrgang 2022“. Das liege daran, dass der Winzer den Secco mit mehr Kohlensäure versetzt habe als das Jahr zuvor. Die Einschätzung Pfeifenthalers bestätigten die Verkoster sowohl für das „Gwax“, als auch den Secco.

Weinjahr 2023 insgesamt schwierig



Das Weinjahr 2023 war für die Burghauser Weinbauern insgesamt schwierig: „Das nasskalte Wetter im April vergangenen Jahres hat uns schon Kummer bereitet“, erklärt Pfeifenthaler. Die Wetterlage Ende August, Anfang September 2023 habe dann die frühe Ernte notwendig gemacht.

Zwischen 700 und 800 Arbeitsstunden jährlich stecken die Burghauser Weinbauern in den Weinberg. Da die Arbeit am Weinberg körperlich anspruchsvoll ist, unterstützen die Stadtgärtner und die Mitarbeiter des Bauhof das Weinbauern-Team bei Bedarf.

Die Stadt Burghausen hat den Weinberg im Jahr 2004 anlässlich der Landesgartenschau anlegen lassen. Seit 2007 kümmert sich Curt Pfeifenthaler mit den ehrenamtlichen Weinbauern um den Weinberg. Unabhängig davon, wie viele Flaschen der Winzer mit „Gwax“ und Secco füllen kann – zu kaufen gibt es sie nicht. Lediglich die ehrenamtlichen Weinbauern erhalten eine Flasche. Der Rest wird ins Rathaus geliefert. Stehen besondere Anlässe an, verschenkt Bürgermeister Florian Schneider den Wein dann an Jubilare oder die Gäste der Stadt.