"Zunächst recht herzlichen Dank für den Brief und für die Geburtstagskarte, lieber kleiner Sportsfreund." Dunkelblaue Tinte auf angegilbtem Papier, feinste Schönschrift. "Deine Wünsche sind mir im Moment etwas reichlich, aber ein Autogramm sollst du natürlich haben." Schreibschrift, wie sie im Buche steht – und diese ist fast 65 Jahre alt. "Meine Zeit ist sehr bemessen, darum sei nicht traurig; vielleicht später einmal." Es sind die Zeilen eines Kickers, der seine Worte während der Fußball-WM 1958 in Schweden an einen Burghauser Fußball-Fan richtet: Manfred Küster. Sein Sohn Michael hat den Brief des deutschen Nationalspielers Alfred Kelbassa in den Unterlagen seines vor elf Jahren verstorbenen Vaters gefunden. "Das ist ein wahres Unikat." Eines, wie es heute sicher nicht mehr vorkommen würde.
