75 Jahre SVGB
„Bommi“ verkörpert den Sportverein Gendorf Burgkirchen

Helmut Reiss ist das einzige noch lebende Mitglied, das im Gründungsjahr 1949 beigetreten ist

01.05.2024 | Stand 01.05.2024, 15:00 Uhr

Nur fünf Monate nach der Gründung im Mai 1949 ist Helmut „Bommi“ Reiss zum SV Gendorf Burgkirchen/Alz gekommen. Der 85-Jährige ist damit das längstjährige Mitglied des Sportvereins – und das einzige aus dem Gründungsjahr, das noch lebt. − Foto: Nöbauer

Als Helmut „Bommi“ Reiss Mitglied beim SV Gendorf Burgkirchen/Alz wurde, war der Sportplatz noch in Bruck. Gekickt wurde auf einer Wiese, die seitlich abfiel. Kein Zaun, kein Bänke und Umkleiden in einem umgebauten Kuhstall. „Es war im Grund eine Schafweide“, erzählt der 85-Jährige und lacht.

Doch es hat Spaß gemacht – und das war das Wichtigste. Gerne erinnert er sich auch 75 Jahre später noch daran, denn: Helmut Reiss ist jenes SVGB-Mitglied, das am längsten dabei ist. Der Verein wurde am 2. Mai 1949 gegründet, Reiss kam fünf Monate später im Oktober dazu. Erst jüngst wurde er dafür beim Ehrenabend des Sportvereins ausgezeichnet − eine Ehrung, die ihm viel bedeutet.

Gerade einmal zehn Jahre alt war Helmut Reiss, als er das Fußballspielen im Sportverein begann. „Meinen Vater haben sie immer wieder angesprochen, ob ich nicht anfangen möchte“, erinnert er sich. Der hatte nach der Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft aber mit Sport nicht mehr viel am Hut. Sein älterer Bruder Georg, einst Gründungsmitglied, schon: „Er hat mich schließlich mitgenommen zum Sportverein.“ Im Oktober 1949 war das, als der SV Gendorf Burgkirchen gerade mal fünf Monate alt war.

Gekickt wurde damals „hinter dem Werk“ in Bruck, was heute zur Nachbargemeinde Emmerting gehört. Von einem Rasenplatz habe man nicht sprechen können, „es war halt eine Wiese. Ich habe immer gesagt: eine Schafweide“, sagt Helmut Reiss und lacht. Eben war sie nicht, die Fläche. Die Zuschauer standen einfach drum rum, hinsetzen konnten sie sich nicht, erinnert er sich. Allerdings gab es zwei „richtige“ Tore.

In seinem Ordner, den er vor vielen Jahren angelegt hat, ist das auf den vielen Schwarz-Weiß-Fotos alles nachzuvollziehen. Das erste, auf dem er mit drauf ist, stammt von der Jugendmannschaft aus dem Jahre 1953. 14 Jahre alt war „Bommi“ damals. „Wir hatten eine richtig gute Zeit damals, es hat viel Spaß gemacht.“

Für ihn sind es durchaus schöne Erinnerungen, gerne ging er zum Kicken. Auch ein paar Jahre später nach Gendorf, als dort der Sportplatz eröffnet wurde.

Sein ganzes Sportlerleben hat er nie für einen anderen Verein als für den SV Gendorf Burgkirchen gespielt, betont er. Nach seiner aktiven Karriere war er in den 1970er Jahren für vier Jahre auch Trainer im Verein. Allerdings war auch schnell klar, dass er das nicht ewig machen möchte. Als Zuschauer ist er dem SVGB jedoch bis zur Corona-Zeit erhalten geblieben, „ich bin immer zu den Spielen gegangen“, sagt er.

− ala