Burgkirchen/Alz
„Bewegung ist kreativer als Stillstand“

Der Burgkirchner Tanztreff kann auf 27 erfolgreiche Jahre zurückblicken – Dennoch kam nun die Stunde des Abschieds

05.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:05 Uhr

Zum letzten Tanzabend im Dezember 2022 fand sich noch einmal ein treuer Stamm von Teilnehmerinnen und Referentinnen ein. Auch die Ehemänner waren dabei und die Gruppe tanzte ausgewählte Hits aus zwei Jahrzehnten. −Foto: Lang

„Handeln ist heilsamer als Reden, Bewegung kreativer als Stillstand. Tanz ist Schöpfer und Schöpfung in Einem.“ Dieses Motto von Wilfried Gürtler machten sich drei Frauen zu eigen, als sie im Jahr 1995 daran gingen, einen Tanztreff in Burgkirchen/Alz ins Leben zu rufen. Nach 27 erfolgreichen Jahren fand nun allerdings der Burgkirchner Tanztreff sein Ende.

Gisela Maginot, Christa Tomzig und Ruth Billes hatten im Laufe ihres Lebens fröhliche Mitmach- und Erlebnistänze kennengelernt. Und sie wollten ein breit gefächertes Programm für einen vergnüglichen Tanzabend für alle anbieten – ob Jung, ob Alt, ob mit oder ohne Partner. Noch im Jahr 1995 setzten sie ihre Idee um und gewannen die Volkshochschule (Vhs) Burghausen-Burgkirchen als Träger der Veranstaltung. Von da an gestalteten verschiedene Tanzanleiterinnen unter der Leitung von Gisela Maginot die Tanzabende an jedem ersten Freitag im Monat im Vhs-Raum im Burgkirchner Gewerbegebiet Hecketstall.

Über 27 Jahre hinweg wurden unzählige Paartänze im Kreis, davon viele Mixer, getanzt. Die zum „Mischen“ der Paare nötigen „Ketten“ führten regelmäßig ins Chaos und zu großer Heiterkeit. Unzählig waren auch die Kreistänze, Gassentänze, Squares und Line Dances.

Die Tänze kamen „aus aller Welt“, wie es öfter im Programm hieß: aus Süd- und Mittelamerika erfreute nicht nur der allbekannte „Condor Pasa“, sondern auch rassige Sambas, kubanische Rumbas oder auch mal ein mexikanischen Corrido luden zum Tanzen ein; aus Nordamerika gesellten sich flotte alte Rags oder Country-Schnulzen wie „Take me home“ und fetzige Rock’n’Rolls („Blue Suede Shoes“ als Blocktanz) oder Party-Tänze wie „Bitty Boppy Betty“ dazu. Nicht zu vergessen sind die vielen tollen israelischen Tänze. In ihnen spiegelt sich die Herkunft der Schritte und der Musik der Einwanderer aus vielen Ländern. Auch afrikanische Rhythmen und für Europäer angepasste Tanzschritte fanden Eingang in die Tanzabende. Deutschland steuerte Tänze aus der bayerischen Volkstanztradition bei, wie die „Krebspolka“, den Jägermarsch“ oder den„Siebenschritt“.

Zum letzten Tanzabend im Dezember 2022 fand sich noch einmal ein treuer Stamm von Teilnehmerinnen und Referentinnen ein. Auch die Ehemänner waren dabei und die Gruppe tanzte ausgewählte Hits aus zwei Jahrzehnten. Erinnerungsfotos wurden herumgereicht; mit Sekt, Snacks und Wehmut klang der Abschiedsabend aus.

− red