In der Projektleitung der Öko-Modellregion (ÖKM) Inn-Salzach gibt es einen Personalwechsel. Thomas Reiter hat die Nachfolge von Projektmanagerin Amira Zaghdoudi angetreten.
Es war ein privater Veränderungswunsch von Amira Zaghdoudi; sie möchte ihre Segel neu setzen, wie sie in ihrer Mitteilung an die Mitglieder schreibt. Seit 2018 hatte sie dazu beigetragen, dass im Landkreis Altötting neue Lieferketten für regionale Bio-Lebensmittel geschmiedet werden und das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung gestärkt wird. Es habe ihr viel Freude bereitet, neue Perspektiven im Öko-Landbau und im Ernährungshandwerk zu schaffen. „Ich bedanke mich ganz herzlich für das Vertrauen und blicke mit Stolz zurück, auf alles, was wir gemeinsam erreicht haben“, so Zaghdoudi.
Dipl.-Ing. agrar (FH) Thomas Reiter, Jahrgang 1961, ist der neue Projektleiter der Öko-Modellregion Inn-Salzach. Er stammt aus dem fränkischen Landkreis Roth. Seit 22 Jahren lebt er in Burgkirchen. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Hobbys sind Lesen und Reisen und „Lesen über Reisen“, wie er humorvoll anmerkte. Sein Lieblingsland ist Frankreich.
Thomas Reiter studierte Landwirtschaft an der Fachhochschule Weihenstephan, seine Diplomarbeit schrieb er über „Produktion und Vermarktung von Bio-Rindfleisch“. Von 1991 bis 2022 war er in der regionalen Bio-Fleischvermarktung bei der Chiemgauer Naturfleisch GmbH tätig, die letzten 20 Jahre als Geschäftsführer. In dieser Position arbeitete er beim Aufbau einer Wertschöpfungskette für Bio-Tiere aus der Region mit. Seit heuer ist er Mitglied im Entscheidungsgremium der ÖKM zur Förderung von Öko-Kleinprojekten, fünf Betriebe konnten im Landkreis unterstützt werden.
Als Projektleiter der ÖKM arbeitet Thomas Reiter 30 Stunden in der Woche und befindet sich derzeit in der Einarbeitungsphase, er lernt Leute und laufende Projekte kennen. „Ich möchte meine eigene Erfahrung in die Weiterentwicklung und Ausbreitung der ökologischen Landwirtschaft einbringen, die für die Abbremsung des Klimawandels von enormer Bedeutung ist“, sagt er im Gespräch mit der Heimatzeitung. Er möchte versuchen, die Bio-Wertschöpfungsketten zu optimieren und den Anteil der Ökoflächen im Landkreis zu steigern. Er möchte die Landwirte dazu ermuntern, auf Bio umzustellen und Absatzmärkte für ihre biologisch erzeugten Lebensmittel erschließen. „Die Öko-Modellregion leistet Grundinformationen, vermittelt Kontaktadressen, Anfragen sind jederzeit willkommen“, erklärt Reiter.
Burgkirchens Bürgermeister Johann Krichenbauer ist politischer Pate der Öko-Modellregion Inn-Salzach und hat als Geschäftssitz ein Büro im Burgkirchner Rathaus zur Verfügung gestellt. Auf Anfrage sagt er, dass Amira Zaghdoudi eine sehr engagierte Projektleiterin gewesen sei, mit viel Herzblut habe sie sich für die breit gefächerten Handlungsfelder der Öko-Modellregion eingesetzt. Er dankt Amira Zaghdoudi für ihre Arbeit und wünscht ihr alles Gute auf ihrem weiteren Lebensweg. Dem neuen Projektleiter Thomas Reiter wünscht er eine gute Einarbeitungszeit und viel Freude für seine Aufgaben.
Öko-Modellregionen werden mit Mitteln des Freistaates Bayern gefördert, die Region Inn-Salzach wird zudem von 23 Kommunen im Landkreis Altötting unterstützt. Die laufende Förderperiode endet im August 2024.
Als politischer Pate wirbt auch Bürgermeister Krichenbauer für eine Fortführung des staatlichen Auftrags in der Region. Bis heuer im November sollten sich die Städte und Gemeinden überlegen und beschließen, ob sie für weitere drei Jahre dabeibleiben möchten. Der Umlagebetrag richtet sich nach der Anzahl der teilnehmenden Gemeinden.
Das Projektteam der ÖKM hat zwei Mitarbeiter, erreichbar von Montag bis Donnerstag. Projektleiter Thomas Reiter, E-Mail: thomas.reiter@burgkirchen.de, ✆0172/1382868 und Projektmanagerin Natascha Hendel, E-Mail: natascha.hendel@burgkirchen.de, ✆0172/ 1378282.
STICHWORT
Der Öko-Modellregion Inn-Salzach haben sich 23 von 24 Gemeinden im Landkreis Altötting angeschlossen. Lediglich 5,8 Prozent der Betriebe wirtschaften nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus. Ziel ist, diesen Anteil bis zum Jahr 2030 auf 30 Prozent zu steigern. Handlungsfelder sind der Aus- und Aufbau von Wertschöpfungsketten für biologisch erzeugtes Fleisch, Gemüse und Getreide, Steigerung des regionalen Bio-Anteils in der Außerhaus-Verpflegung, Öko-Landbau erlebbar machen sowie Trinkwasserschutz und Humusaufbau.
