Altötting
Am 20. März ist Weltspatzentag

Feld- und Hausspatzen werden immer seltener – Sie brauchen Büsche als „Palaver-Plätze“

19.03.2023 | Stand 19.03.2023, 19:00 Uhr

Typisch für Spatzen: Sie sitzen in Gruppen zusammen auf ihrem „Palaver“-Busch. −Foto: Walter Sage

Bereits im Jahr 2010 wurde der Weltspatzentag, begangen immer am 20. März, von der Gesellschaft Nature Forever Society (NFS) initiiert, um auf die sinkenden Bestände der Spatzen aufmerksam zu machen.

Spatzenfreie Regionen sind im Landkreis Altötting schwer vorstellbar, aber in größeren Städten wie München längst Realität. Aufgrund der allgemeinen Bestandsrückgänge werden Feld- und Hausspatzen in Deutschland auf der Vorwarnliste bedrohter Arten geführt.

Das ganze Jahr über sorgen Spatzen für Leben in Hof und Garten. Jetzt im März beginnt ihre Brutzeit und in Trupps huschen sie durch Liguster-Hecken oder sitzen als Pärchen auf der Regenrinne in der Nähe ihres Nestes. Spatzen haben an ihr Lebensumfeld einen höheren Anspruch als allgemein vermutet. Sie lieben Sand- oder Staubbäder, die für die Gefiederpflege von Bedeutung sind. Fassadenbewuchs oder Liguster-Hecken sind wichtige Kommunikationsorte, auch „Palaver-Plätze“ genannt, und Ehepartner sind sich ein Spatzenleben lang treu. Übrigens brüten Spatzen und Mauersegler häufig unter dem gleichen Dach; die Spatzen oberhalb der Dachrinne, die Mauersegler unterhalb.

So frech sie auch erscheinen, auf Störungen, wie Renovierungsarbeiten oder Dachsanierungen, reagieren sie besonders empfindlich. Geschieht die Störung in der Brutzeit zwischen März und Mitte August kann es im Extremfall zum Verlassen der Eier oder der Jungvögel kommen.

Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Altötting bittet daher: „Seien Sie achtsam, tolerant und schenken Sie unseren Spatzen Aufmerksamkeit. Sträucher oder Hecken, in denen sich Spatzentrupps regelmäßig aufhalten, sind Palaver-Plätze. Werden diese entfernt, verlieren sie einen wichtigen Kommunikationsort. Naturnahe und vielfältig gestaltete Gärten sowie die Sicherung bestehender Nistplätze tragen entscheidend dazu bei, dass auch weiterhin im Landkreis Altötting die Spatzen von den Dächern pfeifen.

− red


Weitere Informationen sind der „Spatzenfibel“ des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. zu entnehmen oder erteilt die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Altötting: Ansprechpartner Dr. Dorothea Friemel, E-Mail Dorothea.Dr.Friemel@LRA-aoe.de oder ✆08671/502-763)