Burghausen
Akademie in Raitenhaslach gestartet

Zunächst wird in einem Raum Wissen rund um Baustoffe, Materialien und Gebäude vermittelt

24.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:55 Uhr

Markus Heinsdorff ist Begründer der Kunst + Architektur Akademie für Klima, Umwelt und Soziales, die er in Kooperation mit der Stadt Burghausen ins Leben gerufen hat. Derzeit findet die erste Ausstellung der Akademie in der ehemaligen Brauerei in Raitenhaslach statt. −Foto: Stadt Burghausen

Bis die gesamte ehemalige Brauerei im Komplex des Klosters Raitenhaslach einmal zur „Kunst + Architektur Akademie – Für Klima, Umwelt und Soziales“ umgebaut sein wird, wird es noch eine Weile dauern. Doch weil der Münchner Künstler Markus Heinsdorff nicht mehr länger warten möchte, bis seine Akademie Fahrt aufnimmt, geht es jetzt schon im kleinen Rahmen los.
In den vergangenen Monaten wurde ein Werkstattraum in der ehemaligen Brauerei hergerichtet, 2024 wird der Ausstellungsbereich voraussichtlich um weitere Räume erweitert. Dort sollen von nun an regelmäßig Veranstaltungen im Bereich Kunst und Architektur stattfinden, die allen Interessierten offenstehen. Die Projekte setzen sich mit den Folgen des Klimawandels auseinander und erarbeiten Beiträge zur Begrenzung einer steigenden Erderwärmung. Ziele der Akademie als innovative „Zukunftswerkstatt“ sind Projektentwicklungen im Bereich Umwelt/Natur und Soziales unter Einsatz von Installations-Objektkunst (Bildhauerei), Architektur, Fotografie und Wissenschaft. Los geht es mit der Ausstellung von Christian Schittich mit dem Titel „Traditionelle Bauweisen – Wohnen auf fünf Kontinenten“, die unter der Regie von Markus Heinsdorff initiiert wurde.

Heinsdorff wurde schon 2021 auf das Gebäude aufmerksam, das in seinen Augen hervorragend für seine Zwecke passt. Ihm gefällt vor allem, dass es inmitten eines Spannungsfeldes von historischer Altstadt und Industrie liegt. Vor mehr als zwei Jahren begann die Kooperation mit dem Haus der Fotografie, mit dem er sein Regen-Wald-Projekt realisierte, das in zwei Ausstellungen in der Studienkirche St. Josef mündete. Dass mehr aus dieser Zusammenarbeit werden soll, das war dem Künstler schnell klar. Eine Weile suchte Heinsdorff gemeinsam mit der Stadt nach Möglichkeiten, im März stellte er seine Akademie-Pläne dann im Hauptausschuss vor. Ausschuss wie Stadtrat äußerten sich in der Folge positiv zu dem Vorhaben und regten an, bald mit der Umsetzung zu beginnen. Im Dezember des vergangenen Jahres hatte der Stadtrat außerdem schon zugestimmt, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, mit der geprüft werden soll, was nötig ist, damit das ehemalige Brauereigebäude für Ausstellungen, Vorträge, Veranstaltungen und Seminare nutzbar gemacht werden kann.

Im Akademie-Projekt läuft für Markus Heinsdorff alles zusammen. Hier will er sein Wissen bündeln und weitergeben. Er studierte Bildhauerei in München. Natur, Umwelt und Soziales sind seine zentralen Themen. Jedes Projekt, das er in den Bereichen Installation, Architektur und Fotografie umsetzt, ist experimentell und bezieht sich auf aktuelle und zukünftige Entwicklungen, von deren Brisanz Menschheit und Erde betroffen sind. Er initiiert und gestaltet weltweit Projekte und gründete zusammen mit dem EBB-Architekturlehrstuhl der TUM (Lehrstuhl für Baukonstruktion und Baustoffkunde) ein experimentelles Raumlabor.

− jor/red