Burghausen
Änderungen in der Klinik: Bürgermeister nimmt Stellung

Schneider votiert für tägliche Akutversorgung – „Neurologische Reha und Kurzzeitpflege stärken uns“

02.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:40 Uhr

Seit 1. Oktober ist die Notaufnahme nur noch bis 18 Uhr geöffnet. In den nächsten Monaten wird sie voraussichtlich ganz geschlossen. −Foto: Richter

Mitte des vergangenen Jahres waren die ersten größeren Umstrukturierungen für den Burghauser InnKlinikum-Standort bekanntgegeben worden. Unter anderen wurde entschieden, die Intensivmedizin nach Altötting zu verlagern und die Öffnungszeiten der Notaufnahme einzuschränken. Diesen Mittwoch wurden weitere Änderungen für die Standorte Burghausen, Mühldorf und Altötting publik: Für Burghausen ändert sich erneut einiges: Die Orthopädie wird nach Mühldorf verlegt, die Endoskopie nach Altötting, eine Kurzzeitpflege und eine Neuro-Reha werden stattdessen in Burghausen entstehen, die OP-Abteilung wird zum ambulanten OP-Zentrum und: Die Notaufnahme wird geschlossen, Dafür soll die ambulante und pflegerische Versorgung in Burghausen ausgebaut werden, die Notaufnahme soll stattdessen eine MVZ-Praxis, ein medizinisches Versorgungszentrum, werden. In den nächsten drei bis zwölf Monaten könnte das so weit sein. Bis dahin bleibt alles wie es ist.

Kurz nach der Pressekonferenz in Mühldorf, in der die Änderungen publik gemacht wurden, trat am Mittwochnachmittag der Burghauser Stadtrat zu einer nichtöffentlichen Sitzung zusammen. Am Donnerstagvormittag nahm Bürgermeister Florian Schneider zu den den Standort Burghausen betreffenden Maßnahmen gegenüber dem Anzeiger Stellung:

„Das Burghauser Krankenhaus bietet in allen Bereichen erstklassige Qualität. Diese Qualität soll und muss erhalten bleiben. Dafür setze ich mich weiter mit Nachdruck ein.“ Der geplante Umbau in ein ambulantes OP-Zentrum stimme ihn positiv. „Das ist die Zukunft.“

Durch die Maßnahmen würden Doppelvorhaltungen abgebaut, was in seinen Augen sinnvoll ist. Weiters hält er den Aufbau der Kurzzeitpflege sowie einer Neurologischen Reha in Burghausen für sehr begrüßenswert. „Die Neurologische Reha ist ein anspruchsvolles medizinisches Angebot mit steigendem Bedarf und das InnKlinikum Burghausen ist baulich hervorragend vorbereitet. Im Falle von eventuell nötigen Investitionen, werden wir als Stadt unterstützen.“ Schneider findet: „Die Neurologische Reha und ebenso die Kurzzeitpflege stärken uns als Standort. Wir müssen hier zum Gesundheitszentrum mit einer Strahlkraft über die Region hinaus werden – gerade im Hinblick auf die umliegenden Einrichtungen zur Pflege, Tagespflege, Medizin und Sanitäterschule.“

Mit den Plänen zur MVZ-Praxis zeigte sich Schneider allerdings noch nicht ganz zufriedene: „Unser Ziel war es immer, dass für akute Fälle am Burghauser Krankenhaus eine ärztliche Struktur vorgehalten wird.“ Schneider findet: „Diese Notfallpraxis muss täglich von 8 bis 18 Uhr für Patientinnen und Patienten geöffnet sein. Die Kernbotschaft lautet: Das Burghauser Krankenhaus bleibt bestehen und es gibt weiterhin eine solide ärztliche Versorgung.“ Das Konzept, das das InnKlinikum nun veröffentlicht habe, sei gemeinsam, auch mit Beteiligung der Stadt, erarbeitet worden. „Ich als Bürgermeister trage es mit, vorausgesetzt, die ärztliche Versorgung von Akutfällen wird am Burghause Krankenhaus durch eine Notfallpraxis durchgehend sieben Tage die Woche aufrechterhalten.“ Im Zukunftskonzept des InnKlinikums sei die Versorgung derzeit allerdings an nur fünf Tagen in der Woche vorgesehen.

Die Stadt sei mit der Klinikleitung im Dialog und in enger Abstimmung. „Burghausen wird ein erstklassiges Gesundheitszentrum bekommen mit moderner Technik und zukunftsweisender Medizin“, ist sich Schneider sicher. Der Rathauschef wünscht sich, dass das Konzept vom Klinikpersonal angenommen und positiv begleitet wird. „Wichtig ist nun, keine Unsicherheiten zu verbreiten. Die Menschen in Burghausen brauchen sich keine Sorgen machen“, lautet seine Botschaft.

− jor