In den Gärten der Königsberger Straße in Dingolfing ist es still. Nur in einem nicht. Viele Kinder toben auf dem Rasen, einer kurvt mit dem Bobby-Car herum, drei Mädchen hüpfen auf ihren Springstöcken. In der Einfahrt ist ein kleines Eishockey-Feld aufgebaut, mehrere Jungs kämpfen um den Puck und knallen ihn ins Tor. Das ist das Haus von Roy und Alina Simon, 41 und 35 Jahre alt, mit ihren zwölf Kindern. Das älteste zwölf ist Jahre alt, das jüngste erst drei Monate.
Seit 13 Jahren sind Roy und Alina Simon verheiratet. Vor ein paar Jahren hatten die beiden berufsbedingt in den USA gelebt, da hatten sie noch sieben Kinder. Sie sind USA-Fans und haben einige Traditionen mit zurück nach Deutschland genommen. Den Eishockey-Sport zum Beispiel, das frühe Christbaumschmücken und zum Teil auch die Namen ihrer Kinder. Die Simons, das sind Brian (12), Kiara (10), Connor (9), Cassandra (8), die Zwillinge Jason und Jeremy (7), Layla (6), Luisa (4), Erica (3), die Zwillinge Nolan und Neala (eineinhalb Jahre) und Baby Lennox (3 Monate).
Eine amerikanische Weihnachtstradition haben sie aber nicht übernommen: Ins Haus der Familie Simon kommt an Heiligabend das Christkind, nicht Santa Claus. Vergangene Woche haben die Simons begonnen, weihnachtlich zu dekorieren. Im Wohnzimmer ertönten schmissige Weihnachtslieder aus einer Lautsprecherbox, im Eck stand schon ein kleiner, geschmückter Christbaum. Damit man länger was davon hat, sagt Vater Roy. Neben dem Sofa steht eine kleine Kinderrutsche. In diesem Haus kann man verspielt sein wie ein Kind und doch wird man selbstständig wie ein Erwachsener. Denn ein Alltag mit zwölf Kindern funktioniert nur, wenn alles gut organisiert und getaktet ist, sagt Mutter Alina. "Alle müssen mithelfen."
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