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Ungewöhnliche Todesanzeige für Rocker aus Berchtesgadener Land

25.07.2018 | Stand 22.09.2023, 0:34 Uhr

Diese Anzeige sorgte für viel Aufmerksamkeit. − Foto: Ralf Enzensberger

Eine solche Todesanzeige sieht man nicht alle Tage: Mit freiem Oberkörper und einer Flasche Öttinger Bier in der Hand grinste Rudi Schmidbauer aus dem Landkreis Berchtesgadener Land Ende vergangener Woche den Lesern der Heimatzeitung entgegen. So, als wollte der am 10. Juli verstorbene Musiker sagen: "Prost" und "bis bald". Diesen Eindruck unterstrich der begleitende Text: "Seid nicht traurig Leute, sondern freut euch für mich", begann der Anzeigentext, in dem eine Reihe von Rocklegenden von Jimi Hendrix bis John Lennon aufgezählt waren. Sie alle könne Schmidbauer im Himmel wiedersehen.

Die Todesanzeige im Trauerportal der Heimatzeitung

Ausgedacht hat sich die ungewöhnliche Anzeige Schmidbauers Musikerfreund Tobias Ott. "So war der Rudi halt", begründet er gegenüber der Heimatzeitung kurz und knapp die besondere Anzeigengestaltung. Allerdings habe er zunächst selbst Zweifel gehabt: "Denn die Anzeige sollte keinesfalls pietätlos wirken." Doch immer nur traurig müsse eine Todesanzeige eben auch nicht sein, fand Ott. Und eine "bierernste" Anzeige wäre auch sicher nicht im Sinne Schmidbauers gewesen, ist sein Freund überzeugt.

Schließlich sei der Rudi zeitlebens ein lebensbejahender und fröhlicher Mensch gewesen. Das kam auch bei den Ansprachen bei der Beerdigung zum Ausdruck: Weggefährten würdigten den 1957 geborenen Rocker. Sein damaliger Bandkollege Andreas Besner würdigte ihn so: "Rudi war ein Kamerad und Freund, der gerne teilte, und immer wieder kamen neue und alte Freunde zu ihm, um zu musizieren und das Leben zu feiern."

− jag

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