Es dürfte für die meisten Autofahrer ein ungewohntes Bild sein: Sprüht das Streufahrzeug vor einem da allen Ernstes Wasser auf die Straße? Und das bei Minustemperaturen? Um diese Fragen schon direkt vor dem ersten großen Wintereinbruch zu beantworten, hat Rainer Piser, Leiter der Straßenmeisterei Freyung, das neue Gerät im PNP-Gespräch genauer erklärt. Und der Lkw versprüht natürlich kein (reines) Wasser – vielmehr ist er mit einer in der Region neuen Technik ausgestattet: Das Fahrzeug streut bei drohender Glätte eben kein Salz auf die Straßen sondern versprüht Sole, also ein Salz-Wasser-Gemisch.
"Die Sole haftet besser auf dem Asphalt als das übliche Salz", so Piser. "Außerdem ist der Salz-Verbrauch viel geringer. Bis zu 80 Prozent kann man einsparen." Das habe neben dem Umweltaspekt natürlich auch finanzielle Vorteile. In einem durchschnittlichen Winter brauche man um die 5000 Tonnen Streusalz. 350.000 Euro kostet das. Viel Potenzial für Einsparungen also.
Allerdings: Die Sole-Technik könne nur präventiv eingesetzt werden, sagt Piser. Sie ist beispielsweise geeignet, wenn die Straße nass ist und Minusgrade vorhergesagt sind. "Dann fahren wir raus und benetzen die Straßen – so kann man der Glätte vorbeugen." Bis zu 24 Stunden "Liegedauer" habe die Sole – und damit deutlich länger als das Streusalz, das sich nach dem Streuen schnell wieder Richtung Straßenrand bewegt. Nicht geeignet ist die Sole-Technik indes, wenn schon Schnee auf der Straße liegt. Dann komme das herkömmliche Salz zum Einsatz.
Für das neu angeschaffte Fahrzeug ist das kein Problem: Neben den 6500-Liter-Tanks für die Sole hat es auch Behälter und Streuvorrichtung fürs Salz – und es kann während der Fahrt umschalten von Sole auf Salz oder auch auf ein Gemisch von beidem.
− jj
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