Die geplante Auflösung des Grundschul-Standorts in Salzburghofen sorgt bei einigen Eltern für Entrüstung. Etwa 30 Personen machten ihrem Ärger am Donnerstagmittag bei einem Treffen vor der Schule Luft, das gleichzeitig offizieller Startschuss für eine Unterschriftenaktion war. Einer der Hauptkritikpunkte der Eltern ist, ohne jegliche Information nun vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein. Diesen Vorwurf wies die Stadt gestern Nachmittag auf Nachfrage zurück. Schulleiter Helmut Mayer stellte sich vor Ort den Gesprächen, verwies jedoch auch auf die Zuständigkeit der Stadt als Sachaufwandsträger.
"Wir stehen hier, weil wir diese Schule sehr schätzen und weil sie wesentlicher Bestandteil Salzburghofens ist", erklärte Patrick Weigand, der die Unterschriftenaktion mitinitiiert hatte. "Knall auf Fall", und ohne die Eltern zu informieren, habe man nun entschieden, den Standort zu schließen und die Kinder stattdessen "in Container zu stecken. Das wollen wir so nicht hinnehmen." Die Eltern würden täglich sehen, welche Freude die Kinder haben und wie gerne sie hier in die Schule gehen. "Dass man ihnen das auf diesen Weg weg nimmt, finden wir nicht richtig", kritisierte er im Gespräch mit der Heimatzeitung und sagte voraus: "Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen und uns mit Händen und Füßen wehren."
Zwar sei vielen hier bewusst, dass die Außenstelle Stadt und Schule vor Herausforderungen stellt, die nur mit entsprechender Anstrengung bewältigt werden könnten. "Wir sind ja nicht gegen jedes Argument verschlossen", erklärte Weigand. Eines könnten die Eltern allerdings nicht nachvollziehen: das angeblich zu geringe Interesse an der Schule. Wie dabei der direkte Einzugsbereich definiert werde, aus dem – nach Abzug der Ganztags-Kinder – nur fünf Anmeldungen stammten, sei ihnen schleierhaft. "Es gibt sehr viele Menschen, die hier her wollen – auch von außerhalb", betonte Weigand und berichtete von einer Familie, die sich eigens der Schule wegen für einen Wohnsitz in Salzburghofen entschieden habe.
Mehr dazu und zur Reaktion von Rektor Helmut Mayer und der Stadt lesen Sie in unserer Printausgabe vom Freitag, 7. Juni.
Hatte die Unterschriftenliste der Eltern mitinitiert: Patrick Weigand.
