Bad Reichenhall
Nun suchen Höhlenretter nach vermisster Wanderin

12.08.2020 | Stand 19.09.2023, 22:11 Uhr

−Fotos: BRK BGL

Eine 53-Jährige aus München wird seit 25. Juli in den Alpen vermisst. Sie war im Landkreis Berchtesgadener Land zu einer Wanderung aufgebrochen - nun suchte die Bergwacht auch Höhlen ab.

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Die Höhlenrettungsgruppe der Bergwacht-Region Chiemgau hat am Dienstagabend vier Stunden lang die relevanten Höhlen und Schächte an Steigen und Wanderwegen im Gebiet des Müllnerhörndls und der Bürgermeisterhöhe nach der seit 25. Juli vermissten 53-jährigen Wanderin abgesucht. Die sieben Einsatzkräfte konnten aber keine weiteren Spuren der Münchnerin finden.

Die ehrenamtlichen Höhlenretter der Bergwachten Freilassing und Marquartstein suchten in mehreren Gruppen die Teufelshöhle, die Teufelslöcher, die Reischlklammhöhle samt Durchgangshöhle, das Kreissenloch und die Müllerhornhöhle am Gipfelgrat zwischen Pflasterbachhörndl und Müllnerhörndl ab.

Wanderer, die in die Höhle stürzen, kommen nicht mehr raus

Von der 70 Zentimeter weiten Einstiegsöffnung der Müllnerhornhöhle bricht ein Schacht sechs Meter tief zum Hauptgang ab, der dann 15 Meter schräg nördlich abwärts an einen fünf Meter tiefen Abbruch führt. Nach einer Gesamtlänge von 21 Metern endet der Hauptgang, der eine durchschnittliche Höhe von fünf bis acht Meter und eine Breite von zwei bis drei Meter hat. Dort führen drei Spalten nach Norden, Osten und Westen, die aber für Menschen nicht mehr passierbar enden.

"Die Höhle ist aufgrund der Schächte nur mit spezieller Höhlen-Ausrüstung und Einseil-Technik mit Abseilgeräten und Steigklemmen sicher begehbar. Für Wanderer besteht die Gefahr abzustürzen und nicht mehr ohne Hilfe an die Oberfläche zu kommen", teilt der BRK Kreisverband Berchtesgadener Land mit.

Die Frau hielt sich seit Sonntag, 19. Juli für einen Wanderurlaub in Bad Reichenhall auf und hatte in einem Hotel in der Innenstadt Quartier bezogen. Am Samstag, 25. Juli hätte sie von ihrem Ehemann wieder abgeholt werden sollen, der sie jedoch nicht antraf und in der Folge Vermisstenanzeige erstattete.

Noch am selben Tag wurden erste Suchmaßnahmen rund um Bad Reichenhall mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers und von Beamten der Alpinen Einsatzgruppe eingeleitet. Am sogenannten Pflasterbachhorn fand sich ein erster Hinweis: ein Eintrag im dortigen Gipfelbuch stammt offenbar von ihr. Der Eintrag stammte vom Freitag, 24. Juli und muss nach den polizeilichen Erkenntnissen um die Mittags- oder Nachmittagszeit entstanden sein.