Laufen
Laufener liebt Gewitter: Er hat sogar einen "versteinerten Blitz"

23.08.2019 | Stand 19.09.2023, 22:12 Uhr

Hannes Peschl mit einem versteinerten Blitz. −Foto: Johannes Geigenberger

Für Hannes Peschl aus Laufen (Landkreis Berchtesgadener Land) kann es gar nicht genug Gewitter geben. Der 68-Jährige fotografiert seit mehr als einem halben Jahrhundert Blitze. "Ich war schon als Kind von ihnen fasziniert." Als er mit 14 Jahren eine Kamera geschenkt bekam, begann er sofort, so viele Gewitter wie möglich festzuhalten. Eine Leidenschaft, die er sich über die Jahre bewahrt hat: "Es war für mich der perfekte Ausgleich zur Arbeit im Finanzamt." Außerdem ließ sich das Hobby perfekt mit seiner zweiten großen Leidenschaft kombinieren: der Geologie.

Tatsächlich ist Peschl vielen Laufenern vor allem als Gesteinsexperte bekannt – regelmäßig bietet er Führungen hinunter zur Salzach an, um dort mit Neugierigen die verschiedenen Gesteinsarten zu bestimmen. Doch wie passt Interesse an Geologie mit Begeisterung für Blitze zusammen? Um das zu erklären, bittet Peschl zu einem Ortstermin in die Breslauer Straße, wo in seiner Garage hunderte Steine ausgestellt sind. Sie alle hat er im Lauf der Jahrzehnte gesammelt: Teilweise direkt "vor der Haustür" am Haunsberg, teilweise auf Fernreisen in Amerika und anderen Kontinenten. Zurückgebracht hat er beeindruckende Versteinerungen und sogar das Stück eines Kometen, das er vor Jahren gekauft hat.

Stolz führt Peschl durch dieses kleine Reich auf zwölf Quadratmetern. Zu fast jedem Stein hat er eine Geschichte zu erzählen. Und schließlich rückt er seine Brille zurecht, beugt sich nach vorne und zieht eine längliche, hohle Gesteinssäule mit grobkörniger Oberfläche aus einem der Regale. "Das ist ein versteinerter Blitz, ein sogenannter Fulgurit", erklärt Peschl und beschreibt danach, wie diese zustandekommen: "Immer, wenn ein Blitz in quarzsandige Erde einschlägt, wird diese dadurch so stark erhitzt, dass sie schmilzt, bevor sie sich wie Glas wieder verfestigt." Schließlich entstehen bei einem Blitzeinschlag Temperaturen von bis zu 30.000 Grad. Solche Gesteinssäulen können daher bis zu zwei Meter in die Erde hineinragen.

− jag

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