Die Freien Wähler (FW) in Freilassing wollen an Schulen in der Region einen Trend nach Österreich festgestellt haben. "An manchen Schulen hat er bereits gravierende Spuren hinterlassen", so Florian Löw, Vorsitzender und Stadtratsfraktionssprecher der FWG/Heimatliste. Das Staatliche Schulamt und die Gymnasien sehen hingegen keinen solchen Trend, im Gegenteil, am Gymnasium in Laufen melden immer mehr österreichische Eltern ihre Kinder an. "Bayerische Eltern haben die sehr komfortable Situation, sich aus beiden Ländern die für ihr Kind beste Schulform aussuchen zu können", so Alfred Kotter vom Rottmayr-Gymnasium, das auch viele Schüler aus Freilassing und Umgebung besuchen.
Auch an der Staatlichen Berufsschule sind die Schülerzahlen stabil. "Eltern sollten ihre Kinder nicht gleich auf eine Salzburger Schule schicken, sondern sich zuerst die bayerischen Möglichkeiten ansehen." Diesen Appell richtet Florian Löw von den Freien Wählern an die Eltern. "Da meine eigenen Kinder in die Grundschule gehen, weiß ich, dass sich viele Eltern für die weiterführenden Schulen nach Salzburg orientieren", so Löw. Dies könne für die Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien im Landkreis aber zum Problem werden. Geburtenschwache Jahrgänge und ein Trend nach Österreich würden an manchen Schulen "gravierende Spuren" hinterlassen.
Helmut Mayer vom Staatlichen Schulamt in Bad Reichenhall kann zumindest im Pflichtschulbereich keinen solchen Trend feststellen. Löw hingegen bekräftigt seine Befürchtungen damit, dass in der Mittelschule Mitterfelden der M-Zug weggefallen sei. "Das hat aber nichts mit Österreich zu tun, sondern nur damit, dass eben immer mehr Eltern ihre Kinder in die Realschule oder eben auf ein Gymnasium schicken", so Mayer. Der M-Zug wird im Schulverbund Mitterfelden-Freilassing jetzt am größeren Schulstandort Freilassing unterrichtet. Auch die Staatliche Berufsschule in Freilassing meldet insgesamt konstante Schülerzahlen.
Mehr lesen Sie im Freilassinger Anzeiger/Reichenhaller Tagblatt vom 23. April.
